Azoren im Januar – Reisebericht (18), Auf dem Leuchtturm und im Walmuseum

Blick vom Leuchtturm Ponta da Ilha
[…] Wir starten diesmal am Leuchtturm und haben großes Glück, dass wir diesen besichtigen dürfen. Der Leuchtturmwärter erklärt uns allerlei Wissenswertes. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die anfängliche Zurückhaltung in Freundlichkeit umschlägt. Der Farol hat einen eckigen Turm mit modernen Prismen. Die Reichweite beträgt 48 km und sei somit die weiteste in ganz Portugal. Vor Bau des Leuchtturms (1946) gab es dort keine Straße, als erstes wurde ein großes Regenwasserbecken angelegt. […]

» Zum Reisebericht – 6. Januar 2010

Azoren im Januar – Reisebericht (17), Wandern auf dem Caminho dos Burros

Wanderung Caminho dos Burros PR2PIC
[…] Wir gehen wie auf eine Kante zu, hinter der man nur das Meer sieht und unter einer Wolkendecke die Nachbarinsel São Jorge vermuten kann. Bald beginnt der steile Abstieg auf einem schmalen Pfad aus schwarzem Lavageröll, welches teils mit Matsch und Kuhfladen durchsetzt ist. Immer wieder herrliche Ausblicke auf die Küste und den Pico, dessen Hut sich ständig verändert und größer wird. […]

» Zum Reisebericht – 5. Januar 2010

Azoren im Januar – Reisebericht (16), Picos mystisches Hochland

Lagoa do Capitão
[…] Fahren die lange, gerade Straße durch die einzigartige Landschaft zurück – mit mystischem Blick auf die unzähligen Vulkankegel des Hochlands. Biegen zwischendurch zum Lagoa do Capitão ab. Über eine matschige Schotterpiste gelangen wir zu dem wunderschön gelegenen See. Es regnet Bindfäden. Hinter dem Regenschleier lässt sich die Diva immer noch erahnen. […]

» Zum Reisebericht – 4. Januar 2010

Erlebnisbericht: Thermalbad auf Graciosa

Termas do Carapacho

Heute erreichte mich ein sehr schöner Erlebnisbericht vom neu eröffneten Thermalbad auf Graciosa – den Termas do Carapacho an der Südküste der zweitkleinsten Azoreninsel.

Man möchte sofort einen Flug buchen:

Ich bin soeben den Termas entstiegen, habe ein Bad in dem großen Bewegungs-Becken genommen und bin sehr begeistert: Das Wasser hat eine sehr angenehme Temperatur, das Becken ist groß genug, dass man sich völlig entspannt treiben lassen kann.

Der Raum mit seinen Bogenfenstern und dem Fußboden und Wasserspiegel auf gleicher Höhe läßt einen sich leicht fühlen – das Entrée ist sehr großzügig und mit den alten Fotos schön gestaltet – geht selbst gucken und schweben:

Das Bad kostet 3,50 €, ein Kaffee in der kleinen Bar 70 Cent, ein Bier 1,- €. Und ab September kann man auch Jahreskarten kaufen, das heißt auch: Das Bad hat das ganze Jahr geöffnet.

Ich habe mir vorgestellt, wie draußen Wind und Brandung tosen und drinnen schwebt man im warmen Wasser … und trinkt dann hinterher noch einen Galão, während die Gischt über die Mauer stäubt.

Die Insellebensqualität ist nun wirklich bereichert.

Weitere Infos zum Bad: Es gibt drei Hydromassage-Kabinen, drei Vichy-Duschen, ein Jacuzzi, ein Thermalbecken und natürlich das vergrößerte Meerwasserbecken direkt vor dem Gebäude.

» Unterkünfte auf Graciosa
» Aktivitäten auf Graciosa

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Eure Lieblings-Wanderinseln

Blick von S. Jorge zum Pico
Blick von São Jorge zum Pico
Vielen Dank für eure zahlreichen, interessanten Antworten auf die Frage nach eurer liebsten Wanderinsel der Azoren.

Bei dieser (nicht-repräsentativen) Umfrage wurde Pico am häufigsten genannt – hauptsächlich wegen der Pico-Besteigung – dicht gefolgt von Flores und erstaunlicherweise Santa Maria. Im Gegensatz zu São Jorge wird die Sonneninsel nicht vornehmlich als Wanderinsel wahrgenommen.

Da eure Erlebnisse und Vorstellungen sicherlich auch für andere interessant sind, habe ich einige davon zusammengestellt:

Für mich war Flores die ideale Wander-Insel. Herrliches Grün, einsame Wanderpfade auf denen man keiner Menschenseele begegnet, schöne Wasserfälle, herrlicher Blick aufs Meer und die Nachbarinsel Corvo und nur hin und wieder in den Bergen ein paar wilde (?) Ziegen und viele Kaninchen. Entspannung pur!

Ich wandere mit Familie und Freunden am liebsten auf Graciosa: rund um die Caldeira, dann abtauchen und erholen in der Therme von Carapacho, das ist einzigartig!

Ich würde am liebsten auf Pico wandern und den Pico erklimmen und die sicherlich phantastische Rundsicht geniessen.

Ich werde Ende August zum ersten Mal auf die Azoren gehen. Ich freue mich besonders darauf, São Jorge wandernd zu erkunden. Die Unberührtheit der Natur, der Blick vom Landesinnere und natürlich die vielen Pfade hinunter zu den Fajas üben einen großen Reiz auf mich aus.

Ich war noch nicht auf den Azoren, würde aber am liebsten auf Flores wandern, da es die Blumeninsel ist. Steilküste, Wasserfälle, Meer, Grün und dazu wunderschöne Blumen stelle ich mir atemberaubend vor.

Ich war bereits auf einigen Azoren Inseln wandern, aber das schönste war wohl der Pico-Aufstieg.

Ich kenne die Azoren nur von Berichten von Kolleginnen und Kollegen und die waren alle restlos begeistert. Wenn ich mir die ganzen Berichte noch einmal durch den Kopf gehen lasse, würde ich, glaube ich, mit Santa Maria anfangen: so schön warm und südlich und einfach wunder-, wunderschön.

Im nächsten Jahr werde ich mit meiner Wanderfreundin auf Sao Jorge wandern, weil wir allen glauben, die behaupten Sao Jorge sei DIE Wanderinsel. In diesem Jahr sind wir auf Sao Miguel und Faial gewandert. Wegen einiger Regenfälle ist unser Wanderführer ziemlich auseinandergefallen.

Ich würde gerne mal über die Insel São Miguel wandern, weil ich von den Bildern her die Landschaft einfach sagenhaft finde!

Wir waren auf Santa Maria – eine klasse Insel. Der traumhafteste Urlaub, den wir bisher verbacht haben! Einfach sensationell. Wir denken aber, auch die anderen Inseln müssen wir noch erkunden!

Wir sind bereits auf 5 Azoreninseln (São Miguel, Terceira, Pico, Faial und São Jorge) gewandert. Die Besteigung des Pico war am spekatulärsten. Wir waren vorher auf Faial und São Jorge und hatten ausgezeichnetes Wetter. Von allen Seiten haben wir immer wieder auf die Insel und den Berg Pico geschaut. Die Vorfreude war riesig und die Besteigung war ein tolles Erlebnis. Daher wandere ich am liebsten auf Pico.

Reisebericht einer Azoren-Rundreise

Der Teilnehmer der Rundreise „Höhepunkte der Vulkaninsel“ des Veranstalters KIWI TOURS hat einen Bericht über seine Erlebnisse auf den Azoren-Inseln Sao Miguel, Faial und Pico verfasst und uns zur Verfügung gestellt.

Die Azoren lagen schon etwas weiter draußen, als wir gedacht hatten, und so mussten wir uns erst einmal belehren lassen, dass wir gar nicht wussten, wohin wir da eigentlich fahren wollten. Wir sind große Naturfreunde, und so freuten wir uns auf dieses Reiseziel, das vor allem und fast nur Natur versprach. Denn viel los ist nicht auf den kleinen Inseln, dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man diese Reise wählt. Die Orte sind noch so echt wie vor hundert Jahren, nichts ist hier auf Tourismus ausgerichtet. Man kann hier schön wandern, Fahrrad fahren oder auch mit dem Auto oder dem Bus die Küstenstraßen entlang eine herrliche Aussicht genießen. Wir hatten uns für eine geführte Rundreise entschieden, da wir so zum einen Kontakt mit anderen Menschen hatten, zum andern uns um nichts kümmern mussten. Unsere Reisegruppe war nicht groß, sie bestand aus 18 Teilnehmern, die nach einem fünfstündigen Flug von einem netten, aber bestimmten Reiseleiter unseres Veranstalters Kiwi Tours in einen kleineren Bus verfrachtet wurden. Die Zeitverschiebung betrug angenehme 2 Stunden.

Unsere Reise begann auf der Hauptinsel der Azoren, Sao Miguel. Hier landeten wir in Ponta Delgada, der Hauptstadt. Es handelt sich hierbei um ein schönes kleines Städtchen und da es noch nicht so spät war, nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, zogen wir noch einmal vor dem Abendessen ein wenig um die Häuser. Wir begannen unseren Spaziergang an der Uferstraße und schlugen dann einfach einen Weg ins Stadtinnere ein. Man spürt die Nähe zu Portugal, vor allem die Kirchenarchitektur ist portugiesisch. Auf einem Hügel und alles überthronend sahen wir die Ermida de Nossa Senhora da Mae Deus, eine Kirche, die man schon von weitem sehen kann. Nach diesem ersten Eindruck der Stadt aßen wir in einem Restaurant mit Blick auf das Meer und gingen relativ früh ins Bett.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Sete Cidades. Die Fahrt über die Insel ist kurvenreich, das sollte man wissen. Wem leicht schlecht wird, der wird wenig Spaß an der Fahrt haben. Aber für alle andern ist die Fahrt gesäumt von herrlichen Anblicken. Die Hauptinsel Sao Miguel ist nicht groß, nur gut 60 km lang und gut 12 Kilometer breit. Unsere Fahrt wurde von häufigen Stopps unterbrochen, damit wir die Aussicht auf den Atlantik genießen konnten und Fotos machen. In Sete Cidades angekommen, erwartete uns ein kleines Bauerndorf, das am Rand der zwei berühmten Zwillingsseen Lagoa Azul und Lagoa Verde liegt. Die Seen leuchten in unterschiedlichen Farben und vom Aussichtspunkt Vista do Rei hatten wir einen sehr schönen Blick auf beide.

Unsere weitere Reise brachte uns nach Furnas. Auch auf dieser Fahrt passierten wir einige großartige Aussichtspunkte. Der Atlantik ist ein wenig rau hier, doch dann geht es schon landeinwärts. Furnas ist bekannt für seine heißen Quellen, die aus dem Innern des Vulkans, in dessen Krater Furnas liegt, aufsteigen und sich in dichten Wolken schon von weitem zeigen. Es riecht nach faulen Eiern, aber erträglich. Am Ufer des Sees Lagoa Furnas wurden wir zu den Löchern geführt, in denen man die Quellen brodeln sehen konnte. Rundherum waren Löcher gebuddelt, in dem auf einfachste Art und Weise Essen gekocht wird. Das berühmte Cozido ist ein Eintopf aus verschiedenen Fleischsorten, Kohl, Kartoffeln und Karotten, die zusammen in einen Topf gegeben werden und mehrere Stunden im Erdinneren schmoren. Wir konnten das dann auch selbst kosten. Der mineralische Geschmack ist sehr stark, vielleicht etwas ungewohnt, aber eigentlich sehr lecker. Am Nachmittag besuchten wir den Terra Nostra Garden Park. Für uns eines der Highlights dieser Reise. Der Park wurde 1780 von einem amerikanischen Orangenbaron angebaut, der aus seiner Heimat Pflanzen importieren ließ, die noch heute hier wachsen. Unterhalb seiner Villa ließ er einen Naturpool ausheben, in dem man noch heute in dem 31 Grad warmen Wasser der heißen Quellen baden kann. Auch hier erlebt man den leichten Schwefelgeruch, aber das Wasser ist warm und irgendwie sehr weich. Nach dem Bad wanderten wir dann noch durch den Park, der einen mit immer wieder neuen Ansichten überrascht. An manchen Stellen sieht es aus, als hätte man hier „Herr der Ringe“ gedreht, an anderen könnte in der nächsten Minute ein Dinosaurier zwischen den schönen Farnwäldern hervorkommen. Es gibt schmale Wege, kleine Bäche, hohe Bäume, die eine überwachsene Statue umgeben, verwunschene Brunnen, und überall viel Grün.

Ein Ausflug führte uns dann noch nach Nordeste, einen kleinen Ort an der Ostküste. Vor allem die Fahrt hierhin war wieder gespickt von schönen Ausblicken auf das Meer. Von hier aus fuhren wir zurück nach Ponta Delgada, von wo uns ein kurzer Flug die Nachbarinsel Faial brachte. Faial ist ganz anders als Sao Miguel. Es besteht eigentlich aus einem großen Vulkan, der zuletzt 1958 ausgebrochen ist. Auch heute noch sieht man die Reste dieses Ausbruchs, es ist viel trockener hier, bei weitem nicht so grün wie auf Sao Miguel. Ein schöner Anblick sind hier die alten Windmühlen. Beim Whale Watching auf dem Meer konnten wir sogar ein großes Exemplar in unmittelbarer Nähe erleben. Interessanterweise fuhren wir nicht in einem großen Schiff hinaus, sondern in kleinen Schlauchbooten, was noch weit schöner war, weil man sich dem Meer so viel näher fühlte. Zur nächsten Insel mussten wir nicht fliegen, nach Pico setzten wir mit der Fähre über. Die Überfahrt dauert kaum eine Stunde. Pico ist die zweitgrößte der Azoreninseln. Sie ist auch die einzige, auf der Wein angebaut werden kann. Allerdings waren wir davon nicht ganz so überzeugt. Den Namen hat die Insel von dem 2.351 m hohen Berg Pico, der damit auch der höchste Berg Portugals ist. Wir steuerten Madalena an, eine typisch azorische Stadt mit den weißen Gebäuden, der portugiesischen Kirche und der gemächlichen Lebensart. Madalena hat nicht wirklich viel zu bieten und so war es nur ein kurzer Stopp am Hotel und dann die Weiterfahrt zum Pico. Der Aufstieg zum Gipfel ist bei schönem Wetter für einigermaßen Geübte wohl gut möglich, wir wanderten eine Zeitlang eher gemächlich, machten dann aber wieder kehrt und genossen lieber den schönen Blick auf den von feinen Wolken umgebenen Gipfel.

Rückblickend können wir nur sagen: Wir haben unsere Reise in vollen Zügen genossen. Landschaftlich sind die Azoren unübertroffen. Hier kann man sich bestens erholen, da die viele Natur eine ungemeine Ruhe verbreitet. Wir können so eine Reise nur jedem empfehlen und waren auch mit unserem Veranstalter, KIWI TOURS aus München, vollstens zufrieden.

Wilfried B., München

Azoren im Januar – Reisebericht (15), Südküste, Criação Velha und Madalena

Blick von Pico nach Horta auf Faial
[…] Die Brandung ist unvermindert stark und die Gischt kommt bis auf die Küstenstraße, welche wir ein Stück in östlicher Richtung entlang gehen, bis wir bei ein paar Wanderschildern links abbiegen. Während der Wind zwischenzeitlich etwas nachlässt, bekommen wir schlagartig T-Shirt-Wetter. Der ausgeschilderte Weg führt uns durch sehr schmale, mauergesäumte Wege des Weingebiets […]

» Zum Reisebericht – 3. Januar 2010