Neu geschaffener Naturpark auf Flores mit den besten Torfmooren im Atlantik

Torfmoore der Insel FloresNach der Zustimmung des Regionalparlaments der Azoren ist der neue Naturpark auf der Insel Flores nun offiziell.

Die dortigen Torfmoore gelten als die besterhaltenen im Bereich des Atlantiks. Kein Wunder, ist es doch die regenreichste Insel des Archipels mit unzähligen Wasserfällen. Die dicken Moosteppiche dienen als leistungsfähige Wasserspeicher im Hochland.

Weltweit einzigartig sei das Vorkommen der sogenannten Turfeiras in Kombination mit Cedro-do-Mato-Bäumen (Juniperus brevifolia, Zypressengewächs, Kleinblättriger Wacholder).

Moos im HochlandDieses besondere Merkmal sei auch ausschlaggebend für die Anerkennung als UNESCO-Biospährenreservat der westlichsten Azoreninsel im Jahre 2009 gewesen.

Die relativ geringe Besiedlung von Flores sei ebenfalls ein Vorteil, so könne der Naturpark etwa ein Drittel der Inseloberfläche umfassen.

Quelle: www.diariodosacores.pt

Wie war das noch mit den Fähren?

Azoren Fähre

Immer wieder kommt die Frage nach den Fähren zwischen den Azoreninseln auf. Diese Frage ist allerdings nicht so leicht zu beantworten.

Es fehlt an Fähren, 2010 sind sogar mehrere über längere Zeit ausgefallen, manchmal macht einfach auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Fahrpläne werden oft nur sehr kurzfristig bekanntgegeben.

» Weitere Infos zu Azoren-Fähren

Generell kann man nur folgendes sagen:

  1. Eine echte Alternative zum Fliegen sind die Fähren höchstens im Sommer (Juli und August).
  2. Fährfahrten innerhalb der drei einzelnen Inselgruppen sind etwas leichter zu realisieren als Langstrecken zwischen den Inselgruppen
  3. Außerhalb der absoluten Hochsaison oder zu den Festen ist Inselhüpfen per Fähre eher etwas für spontane Individualreisende ohne festen Terminplan oder Zeitdruck.

Wer sich fragt, warum dies so ist, der findet EINEN der Gründe in diesem Video.
Ab der Mitte wird es erst so richtig interessant. Es handelt sich dabei um die kürzeste aller Routen, nämlich die von Pico nach Faial, welche so gut wie jeden Tag bedient wird und das fast bei jedem Wetter, selbst bei so schlechtem. Eine sonst halbstündige Fahrt kann dann auch 3x so lange dauern, da man kreuz und quer gegen die Wellen fahren muss.

Wer ist jetzt noch scharf auf das Fähre-Fahren zwischen den Azoreninseln? 😉

Vor 25 Jahren: Heftigster Sturm des letzten Jahrhunderts

Der schlimmste Sturm, an den man sich auf den Azoren erinnern kann, fegte am 15. Februar 1986 – also vor 25 Jahren – mit angeblich bis zu 250 km/h über die Inseln hinweg und verursachte 15 – 20 m hohe Wellen. Die Brandung soll laut einer Meldung vom Peter Café Sport bis zu 60 m hoch gewesen sein. Der weithin bekannte Besitzer der Seglerkneipe in Horta auf Faial, José Henrique Azevedo, hat damals fotografiert:

Neptuno na Horta

Der Sturm kam damals überraschend, noch morgens soll an jenem Samstag alles ruhig gewesen sein.

Zwischen 12 und 16 Uhr tobte dann der Sturm, bei dem das „Neptun in Horta“ betitelte Foto entstand.

Wer genau hinsieht, erkennt vielleicht ein Gesicht in der Brandung am Felsen.

Die tatsächlichen Windgeschwindigkeiten konnten allerdings nicht sicher festgestellt werden, da das Observatório Meteorológico Príncipe Alberto de Mónaco damals nur in der Lage war bis zu 150 km/h zu messen.

Im Februar und März sind Stürme auf den Azoren nichts allzu Besonderes. Momentan gibt es ebenfalls eine Unwetterwarnung, die bis heute Nacht gilt. Es werden Wellen bis zu 6 m erwartet.

Ferienhaus besonders für Familien und Naturliebhaber: Casa das Areias (Faial)

Die Casa das Areias ist ein traditionell azorianisches Wohnhaus, das originalgetreu hergerichtet wurde. Es liegt im Norden der Insel Faial in Cedros, ca. 20 km von Horta entfernt und somit in einer sehr ruhigen, ländlichen Umgebung – abseits der Inselrundstraße.

Der Ort Cedros bietet alles für Selbstversorger: einen Supermarkt, eine Bäckerei, Cafes und Restaurants. Des weiteren gibt es dort ein Heimatmuseum, einen alten Walausguck auf einem nahen Hügel und ein Meeresschwimmbecken am Hafen.

Direkt vom Haus weg gibt es einige wunderschöne Wanderwege durch die ländlichen und küstennahen Gegenden. Das Haus ist somit ideal für Naturliebhaber, Wanderer und Erholungssuchende.

Vom Haus aus kann man die Nachbarinseln Graciosa und São Jorge, die Spitze der Insel Pico und auch den Kirchturm des Örtchens Cedros (der Name bedeutet „Zedern“) sehen.

Das Haus selbst ist zweistöckig. In der oberen Etage befinden sich die Wohnräume, in der unteren Abstellräume und Waschküche. Das Selbstversorgerhaus wurde sehr geschmackvoll ausgebaut und verfügt über zwei große Schlafzimmer (2 einzelne Betten und 1 Doppelbett), ein Wohnzimmer, eine vollausgestattete Küche mit Essplatz und ein schönes Badezimmer.

Website: www.meiaeira.com/areias.html

Offizielle Wanderwege: www.trails-azores.com

Glücksfall für Vogelbeobachter – neuer küstennaher See durch Erdrutsch

Infolge des Erdrutsches von Fajãzinha am 3. Dezember 2010 ist direkt unterhalb des kleinen Ortes an der Westküste der Insel Flores ein neuer, kleiner See entstanden. Das Besondere daran ist, dass das Gewässer direkt in Küstennähe liegt und ein idealer Anflugpunkt für Zugvögel ist. Vor allem seltene amerikanische Vogelarten wird man dort beobachten können.

Flores - Lagoa do Rolo

Lagoa do Rolo unterhalb von Fajãzinha, im Hintergrund die Ribeira Grande

Der Teich wird von einer durch den Erdrutsch, bei dem zwar viele Gebäude aber zum Glück keine Mensch zu Schaden kamen, entstandenen Quelle gespeist. Daher ist die Chance sehr groß, dass er auf Dauer erhalten bleiben wird.

Gerbrand Michielsen von Birding Azores hat nach eigenen Angaben dort schon Blauflügelenten (Anas discors) und Drosseluferläufer (Actitis macularius) vorgefunden. In einem Artikel spricht er davon, dass es zuvor bereits Überlegungen gab, ein solches Habitat künstlich anzulegen, als der See auf natürliche Weise entstand.

Die kleine Nachbarinsel Corvo gilt als Paradies für Vogelbeobachter. Durch den auf den Azoren recht seltenen Fall eines Gewässers direkt an der Küstenlinie wird nun auch Flores noch interessanter als bisher. Die einzigen vergleichbaren Habitate sind Fajã dos Cubres auf São Jorge, Cabo da Praia auf Terceira sowie Lajes do Pico.

Flores genießt als westlichste Insel der Azoren mit der neuen Lagoa do Rolo in jedem Fall eine Sonderstellung und wird zur Beobachtung seltener amerikanischer Zugvögel in Zukunft wohl noch mehr europäische Vogelbeobachter anziehen. Die meisten Birdwatcher besuchen die Insel im Oktober.

Fajazinha im November 2010

Fajãzinha im November 2010 – einen Monat vor dem Erdrutsch