Nachtleben auf den Azoren? !

Festa auf São MiguelEigentlich sind sich alle Experten einig: Es gibt kein Nachtleben auf den Azoren. Jedenfalls keines, für das es sich lohnen würde, extra deshalb seinen Urlaub dort zu verbringen.

Dennoch – im Internet kann man sich über die mögliche Abendgestaltung mit Events, Konzerten und Festen informieren:

» www.maisacores.com

Graciosa bekommt Station zur Atomtest-Überwachung

Die Azoreninsel Graciosa wird eine internationale Station zur Überwachung von Atomtests erhalten. Als Teil eines weltweiten Netzwerks wird die Station Informationen in das internationale Zentrum in Wien übertragen.

Die Vereinten Nationen vereinbarten im September 1996 einen umfassenden Atomteststopp und den Aufbau eines Überwachungs-Netzwerks.
(Deutschsprachige Informationen: http://sciencev1.orf.at/science/news/62468)

Die Leitung und Wartung der Station wird vom „Centro de Vulcanologia e Avaliação de Riscos Sísmicos“ der Universität der Azoren übernommen.

Was die Azoren mit Haiti zu tun haben …

Die Azoren sind nicht so weit außen vor, wie man aufgrund ihrer Lage glauben könnte. Manchmal sind sie sogar mitten drin, gerade durch ihre Lage im Atlantik.

Abgesehen davon, dass die Einwohner der Azoren sehr gut nachvollziehen können, was ein schweres Erdbeben anrichten kann und dass auch sie großzügig für Haiti spenden, haben die Inseln der Ostgruppe nun auch – was den Flugverkehr angeht – ein kleines Stück der alten Bedeutung als Drehkreuz im Atlantik zurückerhalten.

Der große Flughafen der aufgegebenen US-Militärbasis auf Santa Maria ist ideal als Tankstopp für Hilfsflüge nach Haiti. Wäre da nicht das Problem, dass es seit einer Woche keinen Flugzeug-Treibstoff mehr auf der Insel gab. Das Versorgungsschiff kommt nur 3-4x im Jahr, dies genügt normalerweise für die Versorgung der kleinen Inselhüpfer.

Der Tanker Stolt Kiiwake, der für Nachschub sorgen sollte, konnte aufgrund starker Winde und Wellen tagelang nicht auf Santa Maria anlegen, erst heute gelang es. Der Hafen ist (im Gegensatz zum Flughafen) klein, außerdem wenig geschützt und somit bei Sturm gefährlich.

Somit mussten ca. 30 Flugzeuge auf dem Weg in die Karibik stattdessen auf Sao Miguel zwischenlanden.

» Mehr zur Geschichte Santa Marias

Tipps für einen “Winterurlaub” auf den Azoren – Badehose oder Wärmflasche?

Nun – im Allgemeinen sagt man, dass man bis in den Dezember oder gar Januar noch wunderbar einen schönen, sonnigen Urlaub auf den Azoren verbringen kann. In den letzten Jahren konnte man zu der Zeit noch problemlos baden gehen und angenehme Temperaturen genießen. Erst im Februar/März kamen Stürme auf und es wurde für kurze Zeit etwas ungemütlicher -allerdings immer mit schönen Tagen dazwischen.

In diesem Dezember/Januar, den wir uns für unseren ersten Versuch eines „Winterurlaubs“ auf dem Atlantikarchipel ausgesucht hatten, kam die stürmische Zeit etwas früher. Was aber dem Spaß, der Wanderlust und der Erholung in keinster Weise geschadet hat. Und wir hoffen natürlich, dass dieser frühe „Winter“ eine Ausnahme bleibt.

Was sollte man also bei einem Besuch der Azoren im Winterhalbjahr zusätzlich bedenken?

Die Temperaturen werden auf den Azoren nie so richtig niedrig, es ist die Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit und Wind, die es manchmal ungemütlich werden lässt. Tagsüber ist das für Wanderer und andere Sportler sogar ein Vorteil, denn solche Aktivitäten sind lange nicht so schweißtreibend wie im Hochsommer. Wer abends allerdings lieber im Warmen sitzt und nachts gerne in einem gemütlichen Bett liegt, sollte auf Unterkünfte mit Heizmöglichkeit achten.

Wer dies versäumt haben sollte, kann sich ganz einfach mit einer Wärmflasche helfen. Die passen immer noch ins Gepäck und sollten auch in den meisten Farmácias erhältlich sein. Eventuell klamme Bettwäsche wirkt so trockener und wärmer – bei minimalem Aufwand.

Während sich für nachts durchaus warme Schlafkleidung empfiehlt, braucht man für tagsüber nicht so viel mehr als auch im Sommer, nämlich (atmungsaktive) Zwiebelkleidung (da es sich – wenn es regnet – zu 95% um Regenschauer und nicht um Dauerregen handelt) – T-Shirt, Fleece, Regen-/Windjacke, lange und nicht zu dünne Hose, selten Regenhose. Andere haben es an besonders windigen Tagen mit einer Thermohose versucht, was allerdings eindeutig zu warm wird, sobald die Sonne herauskommt.

Bei Wind und Wellen lässt sich natürlich nicht so gut im Meer baden, aber sobald der Wind nachlässt und gleichzeitig die Sonne scheint, steht einem erfrischenden Bad nichts entgegen. Nach vielen Sturmtagen im Dezember durften wir am 6.1.2010 das „Anbaden“ in Lajes do Pico erleben – ein paar Segler wagten sich ebenfalls hinaus.

Auf Sao Miguel (und bald auch wieder auf Graciosa) bietet sich allerdings noch eine andere Möglichkeit, nämlich das Baden in Thermalwasser. Es gibt einige Orte, an denen dies möglich ist: der Thermalpool in Furnas, die Caldeira Velha oder die Meerwasserbecken in Ferraria.

Das Fazit lautet:
Badehose UND Wärmflasche einpacken – dann ist man für alle Fälle gerüstet!

Überschwemmungen an der Nordküste São Jorges – Jahreswechsel 2009/2010

Dieses Jahr kam der stürmische Winter früher als üblich auf die Azoren. Normalerweise werden hauptsächlich im Februar und März Stürme und hohe Wellen verzeichnet, nun war es schon im Dezember und Januar relativ rauh auf den Inseln.

Zum Jahreswechsel 2009/10 wurden einige Fajãs an der Nordküste der Azoreninsel São Jorge überschwemmt, was zu Schäden an der Infrastruktur führte.

Die Fotos zeigen zum Vergleich die beiden Fajãs Santo Cristo und Cubres vor den Überschwemmungen, sowie auf dem letzten Bild (Dank an Birgit T.) die Fajã da Caldeira do Santo Cristo während sie vom Meer überrollt wird.

Im Video kann man die Auswirkungen der Überschwemmungen nachvollziehen:

Sommer-Fährbetrieb vom 3. Mai 2010 bis 10. Oktober 2010

Eine der beiden vorgesehenen Fähren soll im kommenden Sommerfahrplan vom 3. Mai (vor Begin der Festas do Senhor Santo Cristo dos Milagres am 9. Mai) bis 10. Oktober zwischen den Inseln unterwegs sein, eine zweite vom 7. Juni bis 26. September 2010.

Welche Schiffe dafür vorgesehen sind, wurde noch nicht bekanntgegeben. Die Verbindung Flores – Corvo wird weiterhin mit der Ariel betrieben.

Im Hinblick auf die zahlreichen Festas sollen die Fahrpläne so angepasst werden, dass die Gäste möglichst lange auf der jeweiligen Insel bleiben können.

Als Novum ist eine wöchentliche Fahrt zur Ilhéu das Formigas – einer kleinen Insel zwischen Sao Miguel und Santa Maria – angedacht. Der Ausbau dieser Verbindung hängt natürlich von den Passagierzahlen ab.

Auf der überarbeiteten Website der Atlanticoline soll man später auch online Tickets kaufen können.

Zum Jahreswechsel 2009/2010 auf den Azoren – es war mehr als schön!

SPLASH! Mit diesem Foto möchte ich allen danken, die ich in den letzten 3 Wochen auf den Azoren getroffen habe bzw. kennengelernen durfte.

Brandung und Regenbogen auf Sao Jorge

Denen, die uns wunderbare Gastgeber waren, die uns mehr als freundlich empfingen, die uns am Kamin sitzen ließen, heiße Suppe anboten sowie Wärmflaschen liehen, die uns andererseits Sonnenliegen bereitstellten oder bei schönstem Wetter den Blick vom Leuchtturm hinunter zeigten – und natürlich auch denjenigen, die uns für verrückt erklärten, weil wir im Sturm herumliefen.

Ebenso all denen, die uns für die Flüge die Daumen drückten und die für uns windguru und meteo.pt befragten. Den Taxifahrern, die uns anboten, die Nase aus dem Wagenfenster zu halten und erst dann zu entscheiden, ob wir wirklich aussteigen wollten. Oder den Taxifahrern, die im breitesten Dialekt ihr geballtes Touriwissen auf uns prasseln ließen bzw. uns in 15 Minuten ihre komplette Familiengeschichte unterbreiteten. Und natürlich all denjenigen hinter der Bar, die uns einen Galão nach dem anderen zubereiteten.

Wir danken dem Wettergott, dass er uns so viele schöne Regenbögen schickte, aber immer an den Flugtagen den Wind im Zaum hielt. Die auf den Azoren sonst sehr seltenen, nächtlichen Gewitter waren als Dreingabe etwas zu gut gemeint. Was hatten wir doch für ein Glück – vor allem wenn man bedenkt, dass es zeitgleich an manchen Orten zu schweren Überschwemmungen und Beinahekatastrophen kam.

Und mal im Ernst, wir hatten in drei Wochen lediglich Regenschauer und nur einen Tag, an dem es fast komplett durchregnete (den wir dann für ein Bad im Thermalpool von Furnas nutzten – ist ja egal, woher das Nass kommt). In dem Zusammenhang empfehle ich, bei der Mietwagenbestellung darauf zu achten, dass man kein Modell „Splash“ eines bekannten Autoherstellers bekommt – Nomen est Omen 😉

Ganz besonders danken wir denen, die mit uns Weihnachten und Silvester feierten – allesamt tolle Menschen mit spannenden Geschichten.

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Details und Fotos zur Reise sowie „Wintertipps“ für die Azoren gibt es demnächst an dieser Stelle.