Graciosa hat ein ganz neues Restaurante Típico Regional, die Quinta das Grotas in Ribeirinha. Es liegt in einer ländlichen Gegend zwischen den Orten Almas, Vitória, Bom Jesus und Guadalupe. Von der Terrasse blickt man über die Felder bis hin zum Meer.
Das Gebäude wurde sorgfältig restauriert und in verschiedene Bereiche geteilt, die in unterschiedlichen Stilrichtungen ausgestattet sind: einmal rustikal mit Terrazzoböden, Holztischen und -stühlen, ein anderer Bereich „österreichisch“ mit buntkarierten Tischdecken, ein weiterer ein wenig biedermeier-bürgerlich mit gewachstem Holzboden, gepolsterten Stühlen, weißen Tischdecken, weiß-blauem Geschirr und hochstieligen Gläsern.
Die Einrichtung kommt nicht von ungefähr. Hat doch der Besitzer, Francisco Espínola, viele Jahre in Österreich gelebt und sich mit dem Restaurant einen Traum erfüllt. Ganz nach dem Motto „Já possuimos (yes, we can)“ ging und geht er die Sache an.
Die Bezeichnung Restaurante Típico Regional steht für Restaurants, die sich von den sonst üblichen Gaststätten qualitativ abheben und auch Raffinierteres als nur die üblichen Standardgerichte anbieten. In der Quinta das Grotas werden regional-typische Spezialitäten sowie auch selbstgebackenes Brot in traditionellen Holzöfen zubereitet.
Zuerst habe ich das Bolos-Rezept aus Ben Faridis AzorenkrimiDas Schweigen der Familie versucht. Meine Bolos aus einem aufgepeppten Hefeteig sind ziemlich groß geraten, da die Muffinformen so groß waren. Lecker waren sie in jedem Fall.
Als zweites habe ich Pastéis de nata nach Birgit T.s Rezept gebacken. Auch diese sind groß geraten, empfehlenswert wäre wirklich ein 12er Muffinblech. Am schwierigsten ist es dabei, den Zucker auf den Pastéis zu karamellisieren ohne dass sie verbrennen.
Aus dem übriggebliebenen Blätterteig habe ich noch eine ganz simple Rolle mit Quittengelee gemacht. Dafür kann man jede Art von süßem Aufstrich verwenden.
Genau wie in Festland-Portugal gibt es auch auf den Azoren äußerst leckere Törtchen und Kuchen. Sehr bekannt sind die Pastéis de nata, welche Leserin Birgit T. im Selbstbackversuch getestet hat.
Rezept:
5 Eigelb (größe M)
250 g Schlagsahne
100 g + evtl. 6 TL Zucker
Mark von 1 Vanilleschote
Salz
1 TL (5 g ) Speisestärke
1 Rolle (270 g) frischer Blättertteig (ca. 24 x 42 cm)
Fett für das Muffinblech
Mehl für die Arbeitsfläche
Und so wirds gemacht:
1. Eigelb, Sahne, Zucker, Vanillemark, Prise Salz und Stärke in einer
Metallschüssel glatt rühren. Im heißen Wasserbad mit dem Schneebesen des
Handrührgerätes ca. 7 Minuten dickcremig rühren. Etwas abkühlen lassen.
2. Inzwischen Teig bei Raumtemperatur ca. 10 Minuten ruhen lassen. Ein
Muffinblech (für 12 Stück) fetten. Teig entrollen und auf wenig Mehl größer
(ca. 32 x 42 cm) ausrollen. 12 Kreise (á ca. 10 cm Durchmesser) ausstechen,
in die Mulden des Bachblechs legen und am Rand andrücken.
3. Vanillecreme in die Mulden verteilen. Törtchen im vorgeheizten Backofen
(E-Herd: 200°C/Umluft: 175 °C/Gas: Stufe 3) 15-20 Minuten goldbraun backen.
4. Törtchen nach Belieben mit jeweils 1/2 TL Zucker bestreuen und unter dem
heißen Grill des Backofens oder mit einem Gasbrenner karamellisieren.
Ich habe die Stärke weg gelassen. Statt des Marks der Vanilleschote habe ich
Vanillezucker und ein wenig Aroma benutzt und die Creme gleich über dem
Wasserbad mit dem Handrührer „bearbeitet“.
M.E. können die ausgestochenen Kreise mit einem Durchmesser von 10 cm gerne
größer sein – der Blätterteig dagegen ruhig dicker gelassen werden (passt
dann besser in die Muffinform und ist nachher noch schöner um die Pastéis).
Ach: das Wasserbad sollte wirklich nicht zu heiß sein, die Creme kann durch
zu heißes Wasser bereits stocken.
Ich habe erst mal mit 15 Minuten im Ofen angefangen. Dann ein wenig Zucker
drauf und die noch weitere 3 Minuten im Ofen. Anschließend noch ca 2 Minuten
unterm Grill des Backofens.
Unter dem Titel „Unter dem Vulkan – Von Walen und Wein auf der Azoreninsel Pico“ läuft eine 10-minütige Dokumentation über die Azoreninsel Pico auf Phoenix – und zwar zu folgenden Sendeterminen:
Die komplette Auswahl an schwarzem und grünem Azorentee von der Plantage Chá Gorreana auf der Azoreninsel São Miguel kann man bei gorreana.de bestellen bzw. direkt im Ladengeschäft in Freiburg kaufen.
Schwarztee (Chá preto) und Grüntee (Chá verde) sowie weitere Produkte von den Azoren wie z.B. Wein oder Marmeladen versendet auch compiri.de in Büdingen (Hessen).
Bei molino Kaffee & Schokolade in Wiesbaden gibt es nicht nur hochwertigen Kaffee und edle Schokoladen, sondern auch Schwarztee von den Azoren. Azorenfans können diesen besonders milden Tee von der einzigen Teeplantage Westeuropas im 100 g Beutel kaufen oder im Ausschank zu sich nehmen.
Tee von den Azoren, von den beiden einzigen Tee-Plantagen in Europa Gorreana und Porto formoso, wird wahrscheinlich bis Jahresende die europäische Zertifizierung „Denominação de Origem Protegida“ (geschützte Herkunftsbezeichnung) erhalten.
Beide Teeplantagen befinden sich auf der Insel São Miguel. Man kann sie besichtigen und den Tee natürlich auch probieren.
Ananas-Anbau auf Sao MiguelEin Forscher der Universität der Azoren, José Baptista, behauptet, dass Ananas und Tee von den Azoren anti-kanzerogene Stoffe enthalten. Dies gilt auch für Tee und Ananas aus anderen Regionen. Allerdings enthalten die auf São Miguel im Treibhaus angebauten Ananas erhöhte Mengen an Bromelin, einem Enzym, das Krebs bekämpfen kann. Bromelin hilft demnach auch bei Herzproblemen oder rheumatischer Arthritis.
Auf einem Blog des Campus de Angra do Heroismo der Universität der Azoren findet sich ein Artikel in portugiesischer Sprache zu dem Thema.
Anfang April hat in Lissabon im historischen Stadtviertel Baixo ein neuer Laden eröffnet: Espaço Açores – Tradição & Gourmet.
In der Rua de S. Julião, 58 kann man nun Produkte aller neun Azoreninseln kaufen: Milchprodukte, Käse, Fleisch, Marmelade, Honig, Tee, Früchte und Blumen, Getränke, Konserven, Gebäck, Gewürze, Zigarren, Kunsthandwerk, Musik und Literatur gehören zum Sortiment regionaler Produkte.
Über die natürliche Qualität und Vielfältigkeit original azorianischer Produkte soll der portugiesische Markt erobert werden.
Die Weinanbaugebiete der Azoren liegen auf den Inseln Graciosa, Terceira und Pico. Die Rebfläche beträgt ca. 400 Hektar und die jährliche Weinproduktion beläuft sich auf ca. 12.000 Hektoliter.
Weinbau in Lavamauern
Die Weingärten auf den Azoren erfordern einen sehr aufwändigen Arbeitseinsatz und besondere Schutzmaßnahmen. Aufgrund der zeitweise starken Winde sowie zum Schutz vor dem Meersalz sind die Parzellen mit Mauern aus aufgeschichteten Lavasteinen umgeben. Erst in diesen besonderen Weingärten (portugiesisch: Currais) können die
Rebstöcke einen Ertrag erzielen.
Im Jahr 2004 wurden die Currais auf der Insel Pico von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Lavawein mitten im Atlantik
Im 15. Jahrhundert brachte der Pater (Frei) Pedro Gigante die ersten Verdelho-Reben auf die Insel Pico und begründete damit den Weinanbau auf den Azoren. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Weine der Azoren bis an den russischen Zarenhof geliefert. Die Inseln Graciosa und Terceira produzieren nur Weißweine, wobei auf Terceira (Biscoitos) nur Süßweine hergestellt werden. Auf der Insel Pico werden Rot- und Weißweine sowie Süßweine produziert. Bei den roten Rebsorten überwiegt die Rebsorte Merlot mit rund 45 Hektar Anbaufläche.
Museum in Biscoitos
Für die auf den Inseln Pico und Terceira hergestellten Süßweine gibt es besondere Vorgaben. Die hierfür verwendeten Weine müssen mindestens 16% Alkohol erreichen und drei Jahre im Holzfass gereift sein. Neben den weißen Rebsorten Verdelho, Arinto und Terrantez dürfen auch Malvasia, Sercial, Fernão Pires und wenige weitere Rebsorten verwendet werden. Die bekanntesten Süßweinprodukte sind LAJIDO und ANGELICA von der Cooperativa Vitivinicola/Pico sowie VINHO VERDELHO von der Winzerfamilie Brum/Terceira. Die Winzerfamilie Brum unterhält im Städtchen Biscoitos (Terceira) auch ein Weinmuseum.
Die wichtigsten Rebsorten im Überblick:
Weißwein:
Arinto (Pedernã), Verdelho, Seara Nova, Rio Grande, Generosa, Terrantez
Rotwein:
Agronómica, Merlot
Vielen Dank an die Quelle (sowohl der Informationen als auch der Weine) COMPIRI – einziger Importeur azorianischer Produkte in unseren Breitengraden.
Bei COMPIRI kann man folgende Weine bestellen:
Curral Atlantis (weiß und rot), Merlot Cabernet Sauvignon (rot), Terras de Lava (weiß und rot), Lajido V.I.Q.P.R.D 1999 (Süßwein), Frei Gigante (weiß), Basalto (rot), Angelica (Süßwein).
Außerdem gibt es Gorreanna Tee, Marmeladen und weitere Spezialitäten von den Azoren sowie ausgesuchte Weine aus Portugal.
Noch ein paar Worte zur Lagerung von Weinen:
Weinflaschen
Am besten werden Weine in einem abgedunkelten, kühlen Kellerraum gelagert. Die optimale Lagertemperatur liegt bei 10° bis 13°C und sollte möglichst konstant sein. Erschütterungen sollten vermieden werden. Die Flaschen sollten liegend aufbewahrt werden, damit der Korken nicht austrocknet. Aus dem gleichen Grund sollte die Luftfeuchtigkeit im Raum mindestens 60 % betragen. Allerdings sollte der Weinkeller unbedingt auch belüftet sein, um einer Pilz- und Fäulnisbildung der Korken und der Ablösung der Etiketten entgegenzuwirken.
Im Restaurant Santa Rita in Fátima (Portugal) kann man seit kurzem Spezialitäten von den Azoren und von Madeira genießen. Die Betreiber Sérgio e Clara Patrício werden von drei Köchinnen von den Inseln Pico, Terceira und Madeira unterstützt.
Einige Gerichte und Produkte des Restaurants kommen von São Miguel und Pico, ebenso wie eine gute Auswahl an Weinen und Aguardentes. Einige der bekanntesten Gerichte sind: die Heilig-Geist-Suppen, Hausmacherwurst (Linguiça) von Pico mit Süßkartoffel und Yams, Lende à ilha Terceira, azorianische Blutwurst, Madeira-Spieße und weitere Spezialitäten.