SATA Streik

Vom Streik morgen, 1. Mai 2013, ist „nur“ die SATA Air Açores (Flüge zw. den Inseln) betroffen. Die Flüge der SATA Internacional sind im normalen Betrieb.
Quelle: SATA

Bis zum 4. Mai ist mit weiteren Streiks bei SATA Air Açores und SATA Internacional zu rechnen.

Unzählige Wasserfälle, atemberaubende Steilküste und uralte Kulturlandschaften an der westlichsten Küste Europas – Wanderung PR2FLO auf Flores

Die offizielle Wanderung PR2FLO an der Westküste der Azoreninsel Flores beginnt in Lajedo und endet in Fajã Grande. Die reine Gehzeit für die neun Kilometer lange Strecke wird mit 2,5 Stunden angegeben, aber wie so oft auf den Azoren, kann man auch den ganzen Tag mit Schauen, Staunen und Genießen verbringen.

Die Wanderung kann wer mag auch in die umgekehrte Richtung unternehmen, also von Fajã Grande nach Lajedo. Genusswanderer sollten allerdings die offiziell vorgeschlagene Richtung wählen, denn es geht von Lajedo aus etwas mehr bergab als bergauf.

Wer in Fajã Grande wohnt, hat dabei auch den Vorteil, dass er sich per Taxi an den Ausgangspunkt bringen lassen kann und dann einfach ohne Zeitdruck eines Taxitermins zurückwandern kann.

Bei guter Kondition kann man die Strecke auch hin und zurück meistern. Im Sommer und bei gutem Wetter lohnt sich eine Wanderung am späten Nachmittag, denn dann wird die Rocha dos Bordoes, eine riesige Basaltformation, von der Sonne angestrahlt und steht nicht im ungünstigen Gegenlicht. Man sollte nur darauf achten, dass man rechtzeitig vor dem Dunkelwerden zurück ist, da es sich hauptsächlich um alte Stein- und Wiesenwege handelt, die auch ein kurzes Stück an der Steilküste entlangführen.

Besonders ambitionierte und fitte Wanderer können diese Wanderung mit der Wanderung PR1FLO von Ponta Delgada im Norden nach Fajã Grande kombinieren und damit fast die gesamte Westküste von Flores am Stück erwandern.

Der Weg führt durch ein Naturschutzgebiet, in welchem man die dort üblichen Regeln beachten sollte. Die Insel Flores wurde zudem im Mai 2009 als UNESCO Biosphärenreservat anerkannt.

Wer hinwärts das Taxi nimmt, lässt sich am besten gleich an der Infotafel am Beginn des Wanderwegs absetzen. Wer sich zuerst noch in Lajedo umschauen möchte, geht anschließend vom Imperio gegenüber der Kirche aus nach rechts hinauf und dann wieder nach links. Danach folgt man stets den rot-gelben Wanderzeichen, der alte Karrenweg geht stets an der Westküste entlang Richtung Norden.

Grüne Weiden, Blumen am Wegesrand, tief unten kleine Felsinseln im blauen Meer und oberhalb bizarre Felsformationen warten.

Mehrere Flüsschen müssen überquert werden, das letzte und größte auf Steinen balancierend. Auf der anderen Seite sieht man wieder die rot-gelben Wanderzeichen.

Danach beginnt der Aufstieg nach Mosteiro (ca. 100 Höhenmeter). Oben angekommen wird man von einem großen Schild mit der gelben Aufschrift „Mosteiro“ begrüsst. Hier folgt man der Dorfstraße nach links.

In Mosteiro wohnen gerade noch 50 Menschen, aber viele Häuschen sind hübsch hergerichtet und es gibt sogar ein paar Neubauten, die sich gut einpassen. Es gibt keinen Laden und kein Café, aber eine sehr gut ausgestattete öffentliche Toilette.

Es geht weiter geradeaus (die Asphaltstraße biegt nach rechts ab) bergab und über eine alte Steinbrücke. Dort bietet sich ein kleiner Abstecher nach links Richtung Küste an soweit man mag. Wenn es die wuchernde Vegetation erlaubt, kann man einen Wasserfall und den darunterliegenden Pool sehen.

Zurück auf dem offiziellen Pfad lohnt sich ein Blick zurück nach Mosteiro, das sich hoch über dem Meer und der felsigen Steilküste zwischen grünen Weiden an den Berg schmiegt.

Als nächstes erreicht man den verlassenen Weiler Caldeira. Der Name ist Programm, man kann das Halbrund des einstigen Vulkankraters noch gut erahnen.

Am Ortseingang biegt der Wanderpfad links ab, oder man folgt der Asphaltstraße, auf die man später ohnehin stößt. Ein Stück führt die Straße dann noch bergauf.

Die Wanderzeichen führen bald wieder nach links in einen Pfad.

Man kann diesem Pfad folgen und dann nach einigen hundert Metern steil nach rechts oben gehen oder aber einfach auf der Asphaltstraße bleiben. In jedem Falle aber sollte man sich die sagenhafte Aussicht vom Miradouro Ladeira do Portal nicht entgehen lassen. Der offizielle Pfad lässt dieses Highlight nämlich aus.

Von dort oben sieht man die Steilwand, die Fajã Grande umgibt, die unzähligen Wasserfälle darin und den kleinen Ort Fajãzinha von oben. Wie Spielzeughäuschen sehen die Häuser von oben aus.

Vom Aussichtspunkt geht man ein paar Schritte zurück bergab und biegt nach rechts in den unmarkierten, steilen Pfad nach unten ab.

Nach wenigen Minuten trifft man wieder auf den offiziellen Pfad, dem man nach rechts folgt. Es geht steil hinab über altes Steinpflaster.
Sollte es vorher geregnet haben, kann dieses sehr rutschig sein, also ist Vorsicht angesagt.

Schließlich erreicht man Fajãzinha mit der großen Kirche, einem schönen Dorfplatz und einem Lädchen mit Bar, wo sich eine Pause anbietet.

In Fajãzinha befindet sich auch das sagenhaft gute und schön gelegene Restaurante tipico „Pôr do Sol“, von wo aus man – wie der Name schon sagt – wunderbare Sonnenuntergänge erleben kann (den Rest des Wanderwegs bis Fajã Grande sollte man aber keinesfalls im Dunkeln wagen!).

Am Lädchen geht man links die Dorfstrasse entlang und immer weiter geradeaus, auch dort, wo die Straße nach rechts abbiegt. Weiter geht es auf dem alten Steinweg hinab bis zur Holzbrücke über die Ribeira Grande.

Diese überquert man, danach geht es wieder bergauf. An der nächsten Wegkreuzung hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man folgt dem offiziellen Verlauf oder man biegt rechts ab steil hinauf zum Dorf Cuada, wo die alten Steinhäuschen inzwischen zu Touristenunterkünften umgebaut wurden.

Das liebevoll hergerichtete Dorf ist in jedem Falle sehenswert. Von Cuada aus führt ein Weg zwischen alten Steinmauern nach Fajã Grande oder man geht zurück zum Wanderweg.

Folgt man dem Pfad stets weiter an der Westküste entlang, kommt man der Abbruchkante an der Steilküste ziemlich nahe. Schließlich rückt das Ziel Fajã Grande immer näher. Kurz bevor man auf die Hauptstraße stößt, gibt es einen Abzweig nach links zur Vigia da Baleia, einem alten Walausguck. Wer noch letzte Kräfte mobilisieren kann, der sollte den kurzen aber steilen Anstieg wagen, er wird mit einem weiteren wunderbaren Ausblick über Fajã Grande und zu den Wasserfällen belohnt.

Den gleichen Weg zurückgegangen stößt man als erstes auf ein kleines italienisches Restaurant. Von „sehr teuer und sehr wenig“ bis hin zu „die Qualität war das Geld absolut wert“ gehen die Meinungen auseinander.

Die Dorfstraße hinunter findet man schräg gegenüber der Kirche die Snackbar Ocidental, in der man zünftig essen kann.

Unten am Hafen befindet sich die Strandbar, die öfter ihren Namen ändert, wo man aber im Sommer drinnen wie draußen zum Abendessen den „westlichsten Sonnenuntergang Europas“ genießen kann.

Alle Infos (Flyer, GPS, Wanderkarte, Fotos): www.trails-azores.com

Wanderwege auf Flores wieder offen

Wegweiser nach Faja Grande
Drei der vier offiziellen Wanderwege auf Flores sind nach dem Erdrutsch vom 3. Dezember 2010 nun wieder begehbar.

Der kurze Abstieg in die Fajã de Lopo Vaz (PR4FLO) ist laut der offiziellen Webseite trails-azores.com zwar noch geschlossen, aber nach inoffiziellen Aussagen von der Insel begehbar.

Am besten ist es ohnehin immer, vor Ort nach dem aktuellen Zustand der Wanderwege fragen. Einige führen streckenweise über sehr schmale Pfade an der Steilküste entlang. Vorsicht und entsprechendes Schuhwerk sind geboten.

Offizielle und markierte Wanderungen auf Flores:

PR1FLO: Schwindelerregend manchmal und atemberaubend in jedem Falle
PR2FLO: Unzählige Wasserfälle, atemberaubende Steilküste und uralte Landschaften
PR3FLO: Vom Hochland durch die Steilwand zum Teich unterm Wasserfall
PR4FLO: Steil hinab ins tropische Mikroklima zu Bananen und Feigen

Weitere Wandervorschläge:

Einmal rund um die Fajã Grande

Einmal rund um die Fajã Grande

Drei offizielle Wanderwege enden in der Fajã Grande auf Flores, doch es gibt dort noch mehr schöne Wege zu entdecken.

Eine sehr schöne Rundwanderung führt von Fajã Grande aus durch die steinmauerngesäumten Felder direkt unter der Steilwand entlang über Cuada und den Walausguck wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Dabei kommt man auf fast 300 Höhenmeter und. ca. 8 km Wegstrecke.

Vom Ort Fajã Grande aus geht man zunächst in Richtung Hafen und zum Start-/Endpunkt der Wanderung PR3FLO. Die steile Straße rechts hinauf und dann nicht dem PR3FLO nach links folgen sondern immer weiter geradeaus zwischen den Steinmauern entlang und die Terrassenfelder hinauf.

Wenn der Weg ein klein wenig abwärts geht (siehe Bild links), so folgt man an der nächsten Abzweigung bei den Bäumen dem Weg nach rechts hinab.

Bald stößt man auf die Asphaltstraße, die nach Fajã Grande führt. Dieser folgt man kurz nach rechts und biegt dann nach links in einen schmalen Pfad bzw. etwas weiter noch in die Einfahrt zum Dorf Cuada.

Das Dorf Cuada war verlassen und wurde als Touristenunterkunft Aldeia da Cuada sehr schön hergerichtet. Ein Rundgang lohnt sich!

Vom ursprünglichen Weg kommend geht man geradeaus über den „Dorfplatz“ wieder einen Steinweg entlang.

Beim Erreichen der Straße geht man links, vor dem Ortseingang wieder links in einen Pfad und kurz danach rechts in Richtung Vigia da Baleia.

Der kurze Weg zum Walausguck ist sehr steil, die Stufen teils überwachsen. Vorsicht und gutes Schuhwerk sind notwendig. Dafür wird man mit einem traumhaften Blick über den Ort, die Steilküste und den Atlantik belohnt.

Die Restaurants in Fajã Grande sind am Ende der Wanderbeschreibung PR2FLO gelistet.

Steil hinab ins tropische Klima – Wanderung PR4FLO auf Flores

Eine kurze, aber anstrengende Wanderung, die man auf keinen Fall verpassen sollte, führt hinab in die Fajã de Lopo Vaz und zum schönsten Sandstrand der Insel.

Es ist ein 4 km langer Rundweg und wird offiziell mit 2h reiner Gehzeit angegeben. Wer Baden und die Gärten erkunden möchte, kann bis zu einem ganzen Tag einplanen.

Start ist am gleichnamigen Aussichtspunkt im Süden der Insel bei Lajes.

Dort befindet sich ein schöner Picknick- und Grillplatz mit sanitären Anlagen – eine typisch azoreanische Einrichtung.

Rechts des Miradouro beginnt ein schmaler Pfad hinab in die Fajã, der direkt an der Steilküste entlang führt.

Viele der alten Treppenstufen sind noch vorhanden und führen stetig hinab zum Land vor der hoch aufragenden, nach Süden ausgerichteten Steilwand, wo ein spezielles Mikroklima herrscht und tropische Pflanzen wie Ananas, Bananen oder Feigen gedeihen.

Zum Glück ist meist Vegetation vorhanden, dennoch schadet es nicht einigermaßen schwindelfrei zu sein.

Sollte es mehrere Tage zuvor geregnet haben und der Weg zu rutschig sein, ist es im Zweifel besser, auf die Tour zu verzichten.

Hat man die Fajã erreicht, fragt man sich, wie die Kühe es dort hinab geschafft haben.

Einige der alten Gärten, die nur über den steilen Fußpfad erreichbar sind, werden noch bewirtschaftet und drei Sommerhäuschen in Strandnähe werden von Sommerbewohnern genutzt.

Ein Rundweg durch die Fajã beginnt rechts des strandnächsten Hauses und führt zunächst durch die alten Gärten bis fast ans Ende der Landzunge.

Zurück kann man am Strand entlang gehen, wo es für Badende sogar Süßwasserduschen gibt.

Die Bucht ist allerdings nicht geschützt und es kann Strömungen geben. Man sollte also nicht zu weit hinaus schwimmen.

Schließlich geht man den gleichen steilen Pfad wieder hinauf und muss dabei gute 200 Höhenmeter überwinden. Wer langsam aber stetig geht, kann es in 30-40 Minuten schaffen.

Hat man die Marienstatuen, die von den Bewohnern in den Fels gestellt wurden, erreicht, so ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt am Picknickplatz.

Folgt man (zu Fuß oder mit dem Auto) dem Sträßchen Richtung Lajes kommt man zur Inselstraße ER1-2.

Biegt man hier links ab, findet man in der nächsten Linkskurve etwas zurückgesetzt das sehr hübsch eingerichtete Restaurante Casa do Rei (leicht zu übersehen). Wer gute Küche zu schätzen weiß und Abwechslung von portugiesischen Gerichten sucht, ist hier genau richtig.

Wer lieber rechts hinab zum Hafen geht, kann mit Blick auf die kleine Hafenbucht im Beira Mar essen. Noch etwas weiter – in Fazenda das Lajes – wurde uns das Restaurante Tipico O Forno Transmontano empfohlen.

Alle Infos (Flyer, GPS, Wanderkarte, Fotos): www.trails-azores.com

Vom moosbedeckten Hochland durch die Steilwand zum Teich unterm Wasserfall – Wanderung PR3FLO auf Flores

Die offizielle Wanderung PR3FLO führt von den Lagoas Negra und Comprida durch das Hochland von Flores, vorbei an der Lagoa Seca und der Lagoa Branca und schließlich über steile, vor langer Zeit in die Steilwand geschlagene Treppen hinab zum Wasserfall beim Poço do Bacalhau, wo man ein erfrischendes Bad nehmen kann.

Der markierte Weg ist 7 km lang und mit 3 Stunden Gehzeit angegeben. Es geht nur wenig bergauf, dafür umso mehr und steiler bergab.

Miradouro das Lagoas

Im Hochland können die Wanderstiefel zwischen den dicken Moosteppichen, aus denen beständig Wasser fließt, ihren Freischwimmer machen, sofern sie ihn noch nicht haben.

Wer in Fajã Grande wohnt, lässt sich am besten beim Miradouro das Lagoas absetzen und wandert dann nach Fajã Grande hinab.

Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, hat die Wahl hin und zurück zu wandern (dann am besten von Fajã Grande ins Hochland und zurück und nur bei entsprechender Top-Kondition) oder nur einen Teil der Wanderung im Hochland zu machen und dann zum Beispiel beim Einstieg in die Steilwand umzukehren.

Die Tour lohnt sich bei schönem Wetter wegen der atemberaubenden Aussichten, andererseits versetzt wechselnde Bewölkung das Hochland in eine mystische Stimmung. Bei Nebel sollte man allerdings darauf achten, den Weg nicht zu verlassen und kein Risiko einzugehen.

Beim Miradouro das Lagoas sollte man unbedingt erst einmal den herrlichen Ausblick auf die beiden unterschiedlich leuchtenden Seen genießen. Im Hintergrund sieht man schon die Gegend, durch die man später wandern wird und auch bei entsprechender Sicht den Morro Alto, den höchsten Berg der Insel Flores mit seinem weithin sichtbaren Mast.

Der Wanderweg beginnt dann etwas weiter unten, ein paar Schritte Richtung Straße zurück und führt am rechten Seeufer der Lagoa Comprida entlang.

Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke auf den See, das Hochland und die Berge ringsumher.

Man stößt auf eine weitere Straße, die 2008 asphaltiert wurde (vorher eine Schotterstraße). Überquert man diese sieht man in die Lagoa Seca hinab.

Wieder zurück über die Straße beginnt der feucht-fröhliche Teil der Wanderung.

Auf schmalem Pfad geht es mitten durch die Vegetation des Hochlands mit dicken Moospolstern und der endemischen Baumheide Erica azorica.

Es ist rutschig und matschig, aber mit vernünftigem Schuhwerk und entsprechender Trittsicherheit kein Problem, der Weg verläuft ohne große Höhenunterschiede.

Nach einer Weile sieht man rechts die Lagoa Branca liegen und über dem See den Morro Alto. Hat man den See fast passiert geht nach rechts ein kleiner Pfad ab zu einer Vogelbeobachtungshütte.

Da es sich um ein Naturschutzgebiet und um ein empfindliches Ökosystem in einem inzwischen anerkannten UNESCO Biosphärenreservat handelt, sollte man hier besonders umsichtig vorgehen, nichts zurücklassen, nichts mitnehmen und die Tiere nicht stören.

Von der Hütte zurück auf dem Wanderweg stößt dieser bald auf eine rote Schotterpiste, der man nach rechts folgt. Zumindest war dies bis 2009 noch eine Schotterpiste – es könnte allerdings passieren, dass die Straße hoch zum Morro Alto ebenfalls irgendwann asphaltiert wird. Dieser Schotterpiste also folgt man nun in einer Links- und dann in einer engen Rechtskurve ein Stück bergauf. Es gibt auch eine „Abkürzung“ durch das Gestrüpp, welche aber ziemlich stark zugewachsen und nicht unbedingt zu empfehlen ist.

Der offizielle Weg geht dann nach ca. 1 km links ab. Wem die 7 km zu wenig sind oder wer es liebt, Gipfel zu besteigen, der sollte unbedingt einen Abstecher zum Morro Alto machen.

Die meisten Einheimischen und vor allem die Taxifahrer erzählen, dass sich der Blick vom Morro Alto nicht lohne. Ich war oben und ich habe die Vermutung, dass sie dies deshalb tun, um nicht Touristen auf der (selbst für Autos mit Stern) schwierigen Piste im Schritttempo hinauffahren müssen.

Zu Fuß geht es sich aber wunderbar auf der Piste und in einer guten halben Stunde sollte der Aufstieg zu schaffen sein.

Natürlich lohnt der Aufstieg nicht, wenn das Hochland in Wolken oder Nebel gehüllt ist. Sollte es aber nur leicht bewölkt sein, so bietet sich ein herrlicher Rundblick über das Hochland der Insel und bis hinüber zur Nachbarinsel Corvo. Von den Hochlandseen kann man nur die Lagoa Branca sehen, die anderen liegen zu tief in ihren Kraterkesseln. Der Abstieg erfolgt auf gleichem Wege, für den Abstecher würde ich zwischen einer guten Stunde bis zwei Stunden einrechnen, je nach Schnelligkeit und Verweildauer am Gipfel.

Von oben kommend biegt man also nach rechts ab auf den wie üblich gelb-rot markierten Wanderweg. Er führt über Wiesen und Weiden stetig leicht bergab, zwischendurch passiert man ein Gatter, auf dem „Close me“ steht, das man so zurücklassen sollte, wie man es vorfindet. Blickt man zurück, so sieht man einen Wasserfall, der aus dem Hochland herabstürzt. Immer weiter geht man vorbei an Weiden und Steinmauern. Dann kommt ein Stück mit in den Fels gehauenen Stufen, hier braucht man mal ein paar große Schritte.

Und irgendwann zeigt er sich: einer der atemberaubendsten Blicke der Insel und der Azoren überhaupt – wenn man die Häuser von Fajã Grande ganz weit unten liegen sieht.

Ein Stück noch folgt man dem Rand der Steilwand bis zu einer Senke. Dort geht man links und kommt zu einem weiteren Gatter.

Danach beginnt der steile Abstieg über die uralten, ungleichen Stufen in endlos scheinenden Serpentinen.

Und nach jeder Kurve wieder der atemberaubende Blick auf die Fajã.

Sind die Stufen trocken, so ist der Weg – trotz aller Steilheit und der Tatsache, dass man sich in einer Steilwand befindet – nicht wirklich schwindelerregend.

Nur nach Regen und bei viel Feuchtigkeit sollte man sehr vorsichtig gehen oder im Zweifel die Wanderung bzw. dieses Teilstück ausfallen lassen.

Nach einer guten halben Stunde ist auch dieses Wegstück geschafft und kurz darauf erreicht man nach einem Brücklein die Straße.

Dort geht man rechts und bei der großen Wandertafel nochmals rechts hinauf Richtung Wasserfall, der weithin sichtbar ist.

Nach ca. 10 min erreicht man den Poço do Bacalhau, in dem man ein erfrischendes Bad unterm Wasserfall nehmen kann. Ein wunderbares Ende für eine traumhaft schöne Wanderung.

Direkt um die Ecke am alten Hafen von Fajã Grande kann man in der Strandbar einen Kaffee trinken oder zu Abend essen und dabei den „westlichsten Sonnenuntergang Europas“ genießen. Geht man die Dorfstraße hinauf, findet man schräg gegenüber der Kirche die Snackbar Ocidental, wo es ebenfalls gutes und ein wenig günstigeres Essen gibt.

Alle Infos (Flyer, GPS, Wanderkarte, Fotos): www.trails-azores.com

Schwindelerregend manchmal und atemberaubend in jedem Falle – Wanderung PR1FLO auf Flores

Diese 12 km lange Wanderung kann man in Ponta Delgada beginnen oder am Leuchtturm an der Ponta de Albarnaz oder noch weiter oben, wo der Wanderpfad von der Asphaltstraße abbiegt. Von dort aus sind es nur noch 8 km bis zum Ziel Fajã Grande.

Der Weg führt durch ein Gebiet von besonderem Interesse für den Naturschutz, welches entsprechend respektiert werden sollte. Flores bewirbt sich außerdem gerade als UNESCO Biosphärenreservat.

Wie schon bei der Beschreibung des Wanderweges PR2FLO erklärt, kann man sich mit dem Taxi zum Startpunkt der Wanderung bringen lassen.

Je nachdem wo man auf der Insel wohnt, kann man den Wohnort als Ziel wählen und ist somit nicht an einen Abholtermin gebunden. Die offizielle Richtung ist etwas gemütlicher zu gehen: Man hat die 400 Höhenmeter am Stück nicht auf- sondern abwärts und man geht etwas mehr bergab als bergauf.

Je nach Kondition und Wanderlaune kann man den Weg auch hin und zurück gehen oder mit der Wanderung PR2FLO verbinden und so fast die gesamte Westküste der Insel Flores erwandern.

Das erste Stück von Ponta Delgada her verläuft auf der Asphaltstraße in Richtung Farol da Ponta de Albarnaz. Der Leuchtturm ist wunderschön auf einer Landspitze gelegen, von wo aus man einen traumhaften Blick auf die Nordwestküste und auf Corvo hat.

Wer den Leuchtturm auslassen möchte, kann schon ein gutes Stück vorher einen Linksabzweig auf einen Pfad nehmen, der durch ein Flusstal und über eine löchrige Betonbrücke führt. Diese Variante ist in den einschlägigen Reiseführern genauer beschrieben.

Dieser Weg mündet oberhalb des Leuchtturms wieder in die Asphaltstraße, von welcher bald schon nach rechts der Pfad ins Hochland abzweigt. Dort steht ein Holzschild mit der Aufschrift „Fajã Grande 8km“ und mit der üblichen rot-gelben Wanderwegmarkierung.

Immer hinauf, vorbei an unendlich scheinenden Hortensienhecken, Feldern und Bächlein, führt der Pfad, der zuweilen matschig und rutschig sein kann. Jede Wetterlage zaubert eine besondere Stimmung in die Landschaft.

Ist es sonnig und klar, so kann man von mehreren Punkten aus die vorgelagerte Ilhéu de Maria Vaz, die Ponta de Albarnaz und die Nachbarinsel Corvo sehen. Ist es jedoch wolkig oder gar neblig, so kann es fast unheimlich sein – aber nicht weniger interessant.

Im Hochland muss man an manchen Stellen aufpassen, den richtigen Weg zu finden – und diesen auch nicht zu verlassen. Meist jedoch helfen die rot-gelben Streifen, die auf Steine und Bäume gemalt sind.

Man überquert ungezählte Flüsschen und Bächlein, die etwas weiter an der Steilküste als Wasserfälle hinabstürzen – wovon wir allerdings nicht viel mitbekommen (sehr interessant ist deshalb eine Boots- oder Kajaktour an der Küste entlang – erstaunlich dieselbe Landschaft aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen.)

Schließlich erreicht man ein letztes Gatter (alle Gatter generell so hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat!), das man am Besten übersteigt, da es sehr gut verschlossen ist.

Danach beginnt der für manche schwindelerregende Teil der Wanderung. Zunächst steht man oben und schaut 400 m in die Tiefe, hinten das Gatter, ein letzter Blick auf Corvo und die Ilhéu de Maria Vaz, links die Steilwand, rechts der Abgrund und vorne ein steiler Weg hinab.

Es geht stetig steil bergab – fast 400 Höhenmeter muss man insgesamt hinunter gehen. Einige Schritte weiter sieht man das Ziel vor Augen – auch wenn es noch fern ist: Fajã Grande. Es bieten sich sagenhafte Ausblicke auf die Küste, das Meer und das westlichste Ende Europas: den kleinen Fels Monchique, der vor Flores’ Westküste liegt.

Zwischendurch gibt es (mindestens) eine Stelle, an der sehr viel Wasser den Steilhang herunterkommt, das den Weg sehr matschig und rutschig macht. Je weniger es vorher geregnet hat, desto angenehmer. In jedem Falle ist hier Vorsicht angesagt!

Endlich macht der Weg eine Biegung und dann sieht man ganz malerisch den winzigen Weiler Ponta da Fajã vor der Steilwand mit ihren vielen Wasserfällen. Eine kleine weiße Kirche leuchtet zwischen den grünen Weiden heraus.

Ein Anblick, den man ebenfalls nicht so schnell vergisst. Man passiert das Örtchen auf der Hauptstraße und folgt dieser in Richtung Fajã Grande. Nach einem Stückchen gibt es die Variante, statt auf der Straße zu gehen in einen Steinweg nach links abzubiegen.

Bevor man das Ziel erreicht, hat man noch die Möglichkeit, ein erfrischendes Bad in einem natürlichen Badebecken unterhalb eines Wasserfalls zu baden: dem Poço do Bacalhau. Direkt an der Straße kurz vor Fajã Grande steht ein großes Hinweisschild.

Der kurze Abstecher führt vorbei an alten, lange verfallenen Wassermühlen und sogar in der Hochsaison kann man mit etwas Glück den romantischen Pool ganz für sich alleine genießen.

Es gibt unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten. Die Restaurants in Fajã Grande sind am Ende der Wanderbeschreibung PR2FLO gelistet.

Alle Infos (Flyer, GPS, Wanderkarte, Fotos): www.trails-azores.com

Foto-Expedition auf die Azoren

Der Reiseveranstalter Green Tree Travel Limited bietet vom 26.07.-02.08.2009 eine Foto-Expedition auf die drei abgelegensten Inseln der Azoren an.

Zwei dieser Inseln, Corvo und Graciosa, sind schon Biosphärenreservate, Flores ist im Begriff eines zu werden.

Die Reise ist laut Fotocoach Antonino Zambito interessant für jeden, der gerne fotografiert, und in den einmaligen Azorenlandschaften seine fotografischen Fähigkeiten noch verbessern möchte.

Green Tree Travel organisiert Fotoreisen in die ganze Welt. Das Unternehmen führt Reisen unter Berücksichtigung von Umwelt und Mensch durch.

Anmeldeschluss für die Azoren-Fotoexpedition ist der 14.05.2009.