Sinnvolles Verkehrsprojekt oder Touristen-Nepp?

Schnellstraßenbau auf São Miguel Nachdem in den letzten Jahren auf den Azoren unzählige Schotterpisten asphaltiert und Straßen neu gebaut wurden, nachdem auf der Hauptinsel São Miguel Schnellstraßen an Süd- und Nordküste in die Landschaft gefräst und mit vielen Brücklein verziert werden, kommt nun das allerneuste, ambitionierte Bauprojekt.

Um die Verbindung zwischen den beiden Inseln Faial und Pico, die momentan nur per Fähre oder Flug erreichbar sind, wesentlich zuverlässiger zu machen, soll eine Brücke über den 6 km breiten Kanal gebaut werden.

Das knapp 7 km lange Bauwerk soll die beiden Hauptstädte Horta (Faial) und Madalena (Pico) miteinander verbinden. In nur wenigen Minuten wird man dann von einer Insel zur anderen gelangen.

Viele Pendler, die täglich auf die Fähre zwischen den Schwesterinseln angewiesen sind, werden dann um einiges bequemer zu ihrem jeweiligen Arbeitsplatz gelangen können. Aber auch für Azorenreisende bedeutet dies eine große Verbesserung und Erleichterung bei der Reiseplanung und -gestaltung.

Das kostenintensive Prestigeobjekt soll größtenteils aus EU-Geldern finanziert werden. Die Regionalregierung der Azoren hat aber außer der Einführung einer MAUT-Gebühr noch eine weiteres Konzept zur Vorfinanzierung:

Wer ab April 2011 eine Reise nach Faial oder Pico bucht, zahlt automatisch eine Brückensteuer (auf portugiesisch: imposto de abrilada).
Informationen dazu erhält man ab sofort in jedem guten Reisebüro.