Eine liebe Leserin aus den Niederlanden hat mir folgende interessanten Informationen zukommen lassen:
Die Jugendherbergsorganisation hat jetzt ihre eigene Website – es scheint dass mit der Zeit auf allen Inseln eine gebaut werden wird: www.pousadasjuvacores.com
Der Camping hat ebenfalls eine einigermaßen gute Website; sie vermieten auch Blockhütten. Übrigens nette Leute die sofort eine Reservierung bestätigen und gut weiter informieren: www.azorescamp.com
Die TAP startet eine Sonderkampagne für Universitäts- oder Erasmusstudenten, die vom Festland die autonomen Regionen Madeira und die Azoren anfliegen und umgekehrt, wie auch für Erasmusstudenten, die im September in einer beliebigen europäischen Stadt studieren, und zwar auf jedem beliebigen von der TAP betriebenen Flug.
Während dieses Zeitraums ermöglicht die TAP jedem Studenten, der die oben aufgeführten Bedingungen erfüllt, die kostenlose Beförderung von 10 kg extra, das heißt, ein Freigepäck von 30 kg in der Touristenklasse (tap|plus, tap|classic, tap|basic, tap|discount) oder von 40 kg in der Executive Class, ganz gleich, welcher Tarif von dem Studenten bezahlt wird.
Um dieses Angebot nutzen zu können Universitäts- oder Erasmusstudenten ihre Buchung durch einen beliebigen Verkaufskanal der TAP (www.flytap.com, Callcenter 707 205 700, TAP Büros) oder ihre Reiseagentur durchführen. Beim Check-in muss lediglich der Studentenausweis oder ein gleichwertiger Beleg als Erasmusstudent vorgelegt werden.
Für Erstsemesterstudenten, die noch keinen Studentenausweis haben, reicht die Vorlage des Belegs der Immatrikulation bei einer bestimmten Universität aus.
Seit kurzem kann man die Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel auf der Azoreninsel São Miguel online abrufen. Auf der Website findet man eine Inselkarte mit den Haltepunkten und eine schematische Karte.
Es gibt drei verschiedene Linien: Man kann die Fahrpläne der Linien CRP (Nordosten), AVM (Westen), Varela (Südosten) abrufen.
Offensichtlich noch nicht bekannt genug ist das Vorkommen sogenannter Portugiesischer Galeeren auch an den Küsten der Azoren. Sie treten vor allem im Frühjahr vermehrt auf.
Das einzig Gute an den caravelas portuguesas ist, dass man sie frühzeitig sieht, denn ihr Körper in Form einer lila Blase schwimmt AUF dem Wasser. Es ist keine Quallen-, sondern eine Seeblasen-Art. Es handelt sich dabei um eine Kolonie von voneinander abhängigen Polypen.
Die bis zu 20 oder 30 m langen Tentakel mit Nesselzellen, die man nicht unbedingt gleich sieht, verursachen starke, sehr schmerzhafte Verbrennungen und können einen allergischen Schock auslösen. Der Kontakt mit der Blase ist noch gefährlicher, man bekommt einen Stromschlag, der zu Atemnot oder Herzstillstand führen kann.
Es gibt eine Reihe von guten Ratschlägen, was man am besten gegen die Schmerzen tun kann. Vorsicht ist die beste Methode, und wenn man solche lila Tütchen auf dem Wasser sieht, sollte man auf keinen Fall baden gehen.
Ist es dann doch passiert, sind zunächst die Nesselzellen mit trockenem Sand oder Mehl zu entfernen. Erst danach kommt der häufigste Ratschlag Umschläge mit Essig bzw. Zitronensäure sinnvoll zum Einsatz. Bringt man Essig auf die Nesselzellen, können sie platzen, was alles nur noch schlimmer macht.
Weitere Tipps reichen von Spülungen mit Salzwasser (auf keinen Fall mit Süßwasser) bis hin zu Eigenurin. In jedem Falle sollte man nach der Erstversorgung sofort einen Arzt aufsuchen!
Bisher kenne ich nur Berichte von nicht ganz so dramatischen Zusammenstößen mit den Tentakeln, die aber auf jeden Fall sehr schmerzhaft waren. Die Gefahr ist auf keinen Fall zu unterschätzen!
Der Präsident der Regierung der Azoren hat die Insel Graciosa besucht und dabei die Gelegenheit genutzt, einige neue Einrichtungen einzuweihen.
Das neu gebaute Graciosa Business & Resort Hotel mit 120 Zimmern, 6 zweistöckigen Bungalows und 4 Sternen ist nun eröffnet. Es hat 7 Millionen Euro gekostet.
Außerdem wurde der neue Fischereihafen Porto de Pesca da Praia in São Mateus mit schwimmenden Kais, neuen Gebäuden, Wasser- und Stromleitungen ausgestattet.
Offiziell eingeweiht wurde auch die neue Reithalle Picadeiro da Associação Equestre Graciosa, die nach António Maria da Cunha benannt wurde, der als Pionier der agronomischen Entwicklung den ersten Traktor nach Graciosa brachte.
Der mit angereiste Secretário Regional do Ambiente e do Mar äußerte sich zu einigen weiteren Projekten.
Die Liegeflächen werden erweitert, die Zugänge barrierefrei, Steinschüttungen sollen die Steilküste schützen. Kosten: 300 000 Euro
Der Bereich um die Badebucht beim Barro Vermelho wird ebenfalls neu gestaltet.
Das Besucherzentrum der berühmten Schwefelhöhle Furna do Enxofre in der Caldeira ist fast fertig. Betont wurden hier vor allem Sicherheitsaspekte zur besseren Überwachung gefährlicher Gasemissionen in der Höhle und die Schaffung einer ständigen Ausstellung zur Bedeutung und Entstehung der Caldeira.
Weiß getünchte Windmühlen, Weinberge, eine Schwefelhöhle in den Tiefen der berühmten Caldeira – das Bild der „Weißen Insel“ Graciosa in seiner Gänze abzubilden, hätte zweifelsohne seinen Reiz. Für die Projektinitiatoren des Insel-Teststandes von Younicos sind jedoch allein die meteorologischen Werte der Azoreninsel interessant. Die Sonneneinstrahlung und das Windaufkommen Graciosas bilden die Simulations-Grundlage in einem weltweit einzigartigen Demonstrations- und Entwicklungsprojekt, das im Juli 2009 in Berlin Adlershof startet.
Auf Basis regenerativer Energie wird die vollständig autarke Versorgungssituation für die Azoreninsel Graciosa nachgebildet. Erstmalig im Megawatt-Bereich entsteht ein autarkes Netz basierend auf 70 bis 90 Prozent Wind- und Solarenergie, einer 1-Megawatt-Natrium-Schwefel-Batterie als Speicher und 10 bis 30 Prozent Biodiesel-Back-Up. In dieser Versuchsanordnung entwickelt Younicos Konzepte zur Netzregelung und zum Energiemanagement, um in jeder Region der Welt Netze mit bis zu 100 Prozent erneuerbarer Energie stabil zu betreiben.
Ergänzt durch ein Business-Modell und Ansätze zur Preisgestaltung, dient das auf drei Jahre angelegte Projekt der Demonstration, dass eine Energieversorgung aus ausschließlich erneuerbaren Quellen heute schon möglich und über die Lebensdauer wirtschaftlich ist.
Nach erfolgreichem Simulations-Testlauf soll das Energiesystem auf Graciosa die bislang für die Energieversorgung zuständigen fünf Dieselgeneratoren ablösen.
Der Versuchsablauf
Die einzelnen Komponenten des Teststandes sind eine 1 Megawatt-Natrium-Schwefel-Großbatterie (NaS) des japanischen Herstellers NGK, die aufgrund ihrer hohen Zyklenfestigkeit optimal mit erneuerbaren Energien kombinierbar ist, sowie simulierter Windeintrag, realer Solareintrag, simulierte Last, ein Wechselrichtersystem und ein Energiemanagementsystem. Die Simulatoren werden mit den Last-, Wind- und Einstrahlungsmessungen der Insel gespeist. Die Umrichter verbinden die Windkraftanlage, das Photovoltaik-Kraftwerk und die Batterie zu einem Netz mit den Parametern Spannung und Frequenz.
Um eine großflächige Energieversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien und Speichern zu erlauben, gilt es, neben Skalierbarkeit und Übertragbarkeit im Teststand zwei Herausforderungen zu meistern: das Speichermanagement und die Koordination der verteilten Wechselrichter. Die notwendigen Regelstrategien für die Einstellung der Umrichter werden während des Versuchsablaufs definiert. Auf dieser Mechanik aufbauend sollen im Zuge des Projektes zwei Betriebsweisen der Batterie untersucht und weiterentwickelt werden.
Der Betrieb als autarkes komplexes Versorgungsnetz aus erneuerbaren Energien und einem Speicher. ierzu müssen Netzführungsstrategien entwickelt werden, die im Verbundnetz die stetige Erhöhung des Anteils regenerativer Energien erlauben. Zum Anderen der Netzparallelbetrieb, bei dem die Batterie aus dem geschlossenen Inselnetz herausgelöst und mit einem Verbundnetz synchronisiert wird.
Warum wird der Versuch durchgeführt?
Das Ziel hinter dem Versuch ist die Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung, im Sinne einer bis zu 100 prozentigen Versorgung aus regenerativen Quellen. Um die derzeitige Limitierung der Energieversorgung aus Sonnen- und Windkraft aufzuheben, bedarf es Lösungen für die stabile Netzregelung bei großtechnischer Energiespeicherung. Im Insel-Teststand generiert Younicos solche
Regelkonzepte für einen stabilen Netzbetrieb und erprobt das entsprechende Energiemanagement. Damit wird sowohl ein stabiles Insel-Versorgungsnetz aus vollständig erneuerbaren Energien demonstriert als auch die Voraussetzung geschaffen, um in jeder Region der Welt, analoge Netze zu betreiben.
Die konkrete Verwertung der Versuchsergebnisse
Der Grundstein für eine mehrheitlich auf regenerativen Bezugsquellen aufbauende Energieversorgung ist mit dem Insel-Teststand bereits gelegt. Auf der Grundlage der empirisch gewonnenen Ergebnisse können betriebsfertige Versorgungssysteme auf kleineren Inseln oder in netzfernen Dörfern eingerichtet werden. Ebenso kann nach dem Netzparallelbetrieb-System sukzessive die Umstellung größerer Netze wie des deutschen oder des europäischen Netzes erfolgen.
Younicos ist ein Zusammenschluss von Solon Laboratories und der I-Sol Ventures GmbH.
Vom „Pink-Floyd-Konzert der Pottwale“, welchem er über Kopfhörer bei einer Expedition lauschen durfte, berichtet Martin Amanshauser sehr unterhaltsam in seiner Kolumne 143 Azoren (pdf-Download).
Wer einmal einen schönen Urlaub auf den Azoren verbracht hat, wird sich sicherlich wundern, wie jemand gerade dort die Idee zu einem Krimi entwickeln kann. Alles wirkt so ruhig und friedlich, die Menschen sind sehr freundlich, mit ausgeprägtem Familiensinn und nur selten macht es Sinn, Türen abzuschließen.
Dennoch, woher will man wissen, was hinter angelehnten Türen geschieht? Oder was in einer gar nicht so fernen Zukunft passieren kann? Und auch in der Vergangenheit war das Leben auf den Inseln niemals das Paradies, sondern harte Arbeit unter ständiger Bedrohung durch Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Piratenüberfälle.
Da erscheint es gar nicht so weit her geholt, wenn in Ben FaridisDas Schweigen der Familie: Azoren-Krimi mit Rezepten (aus der Reihe Mord und Nachschlag vom Oktober Verlag) Kommissar Jao Baptista nach Corvo reisen muss, um dort den ersten Mord in der Geschichte der kleinsten Azoreninsel aufzuklären.
Auch wenn man als Azorenreisender vieles in den Beschreibungen wiedererkennt – die Anreise mit dem Flugzeug, den Spaziergang durch Ponta Delgada beim obligatorischen Zwischenstop auf der Hauptinsel São Miguel, Corvo selbst, den Caldeirão, die Häuserfassaden, den Hafen – so will Ben Faridis Corvo doch in einigen kleinen Details nicht der Realität entsprechen.
Zum Glück! So kann man weiter hoffen, dass der Sumpf, den Jao Baptista im Krimi nach und nach aufdeckt, zum Teil doch nur aus Ben Faridis phantasievoller Feder geflossen ist. Versöhnlich sind auch die wunderbaren Rezepte azorianischer Gerichte wie Bolos oder Cozido das Furnas.
Ben Faridi hat mir freundlichweise ein paar Fragen zu seinem Krimi und zu seiner Sicht auf die Azoren beantwortet:
Hallo Ben, wie bist Du auf das Thema Azoren gekommen?
Reine Neugier. Mich hat an den Azoren fasziniert, dass es Inseln im Nirgendwo sind. Sie liegen in einem großen blauen Nichts zwischen Europa und Amerika. Auf beiden Seiten 2000 km Wasser. Ich stellte mir ein völlig vom Rest der Welt losgelöstes Völkchen wie auf den Galapagosinseln vor. Erst als ich mich mit der Geschichte der Inseln beschäftigt habe, wurde mir klar, dass in den letzten hundert Jahren dort mehr Bewegung war, als in vielen Gegenden auf den Kontinenten.
Welche anderen Azoreninseln hast Du besucht und wie hat es Dir dort gefallen?
Ich war 14 Tage auf São Miguel und habe nur einen Kurztrip nach Flores gemacht mit Ausflug nach Corvo. Leider haben wir es einfach nicht geschafft, die anderen Inseln zu sehen. Das kommt beim nächsten Mal. Alles auf den Azoren ist ungewöhnlich und anders. Mir war sofort klar, dass die Lage und die besondere Kultur eine ideale Umgebung für einen Krimi sein würde. Beim Erwandern von São Miguel und der kurzen Stippvisite in Flores und Corvo hatte ich das starke Gefühl, dass Familie und der Zusammenhalt ein zentrales Thema für die Menschen ist. So bin ich auf das Thema gekommen.
Ist Corvo Deine Lieblingsinsel oder war sie einfach für den Krimi als Schauplatz ideal?
Corvo ist mir persönlich zu klein gewesen. Aber gerade das hat mich eben so beeindruckt. Ich hatte beinahe ein Robinson Crusoe Gefühl. Die Insel ist sehr schlecht zu erreichen und das in einer Inselgruppe umgeben von endlos viel Wasser. Lieblingsinsel könnte ich so gar nicht sagen. Die Inseln sind alle so besonders.
Wird es weitere Azorenkrimis geben?
Soweit ich weiß, habe ich die Ehre, den ersten deutschsprachigen Azorenkrimi geschrieben zu haben. Die Inseln bieten eine fantastische Kulisse für Romane. Wenn ich wieder dort hinreise, schreibe ich bestimmt wieder etwas. Im Moment habe ich mit Baptista einen Italienkrimi in der Mache. Er spielt an der Amalfiküste, einer ähnlich abgeschotteten Gegend auf dem Festland.
Welche anderen Projekte stehen auf Deiner Liste?
Ein weiteres Projekt, an dem ich im Augenblick arbeite, ist ein Krimi in Köln. Daneben schreibe ich und bearbeite Bücher für Jugendliche.
Weitere Infos und Aktuelles über Ben Faridi auf www.benfaridi.de