Eine ähnliche Aufnahme gelang 2009 schon einmal durch die Webcam von Corvo.
An Gärten und Lavaküste vorbei in die Fischerbucht Baia da Folga (PR3GRA)
Man startet im Zentrum des Ortes beim Imperio und folgt der Straße, die nach Carpacho für ca. 500 m. Dort biegt man rechts in eine schmale Gasse Richtung Meer ab.
Der Weg führt zwischen uralten Steinmauern und teils verwilderten, teils noch bewirtschafteten Gärten entlang.
Bei klarer Sicht kann man die Nachbarinseln Sao Jorge, dahinter Pico und rechts davon Faial direkt vor sich sehen.
Je näher man dem Meer kommt, desto mehr tritt das Grün zurück und macht dem Schwarz der Lava Platz. Hier biegt der Pfad nach rechts ab.
Man folgt dem Küstenverlauf bis zur Baia da Folga, einer kleinen Bucht, mit ein paar Häusern, einem kleinen Restaurante (mit Glück frischer Fisch!) und einem Fischerhafen.
In manchen Verschlägen kann man alte Boote bewundern oder an den Hauswänden schöne Azulejos.
Geht man den gleichen Weg zurück an der Küste entlang, kann man auch einmal in einige Seitenwege hineingehen. Es bieten sich immer wieder interessante Aus- und Einblicke.
Alternativ kann man an der Kirche vorbei die Straße hinauf nach Luz zurückgehen. Dort kommt man noch an einer alten Windmühle vorbei.
Alle Infos (Flyer, GPS, Wanderkarte, Fotos): www.trails-azores.com
Die Azoren in 3D – Auf den Spuren von Entdeckern, Walen u. Vulkanen (3er-Box)
Der im Sommer 2011 auf den Azoren gedrehte Film wird morgen, am 9. Januar 2012, auf 3D Blu-ray und DVD erscheinen. Die dreiteilige Dokumentation zeigt faszinierende Bilder unter und über Wasser rund um die Insel Pico.
Ein großer Teil des Films besteht aus spannenden Unterwasseraufnahmen, die man als normaler Reisender kaum selbst erleben kann.
Besonders schön sind auch die unverklärten Landschaftsaufnahmen im einzigartigen Licht- und Schattenspiel. Endlich ein Film, der die wechselhaften Wetterverhältnisse einfach zeigt, ohne die üblichen Klischees zu bemühen. Da wünscht man sich fast eine endlose Fortsetzung der grandiosen Bilder ohne viele Worte.
Am Klappentext sollte man sich nicht stören: Es ist von sieben (statt neun) Inseln die Rede. Genau genommen aber wird hauptsächlich Pico und die umgebende Meeresregion im Detail vorgestellt. Auch die Highlights von Faial sind zu sehen; nur São Jorge kommt etwas kurz weg.
Ausführliche Infos (amazon.de):
» Azoren – Auf den Spuren von Entdeckern, Walen und Vulkanen, 3 DVDs
» Azoren 3D – Auf den Spuren von Entdeckern, Walen und Vulkanen, 3 Blu-rays
Für die 3D-Version benötigt man einen 3D-fähigen Blu-ray Player, Full HD 3D TV und eine 3D-Brille.
Haie, Wale, Teufelsrochen: Der erste Teil befasst sich ausgiebig mit der Unterwasserwelt. Haie, Mantas und Drückerfische schweben durch das Blau des Meeres und schwimmen zwischen beeindruckenden Lavaformationen umher. Erklärt werden dabei auch die geologischen Gegebenheiten, die durch Erdbeben und Vulkanausbrüche bedingt sind, ebenso wie die vom wärmenden Golfstrom beeinflussten klimatischen Verhältnisse.
Entdecker, Wale, Vulkane: Die vielfältigen Vulkanlandschaften über Wasser und das Leben der Menschen in und mit ihnen sind Thema des zweiten Teils. Neben vielen anderen Aspekten erfährt man, wie das zum Weinbau genutze Labyrinth aus Lavamauern zum Weltkulturerbe wurde oder wie die Entwicklung vom Walfang zur Walbeobachtung stattfand. Ein Ausflug zur Nachbarinsel Faial zeigt das Aufeinandertreffen von Abgeschiedenheit und Weltoffenheit mitten im Atlantik im vielbesuchten Seglerhafen der Stadt Horta. Dass auf São Jorge leckerer, ohne Schleppnetze gefangener Thunfisch produziert wird, hat ebenfalls eine Erwähnung verdient.
Menschen, Tiere, Lebensart: Der dritte Teil wiederholt nochmals die schönsten und interessantesten Highlights, ergänzt durch weitere spannende Geschichten sowie einige beeindruckende Kameraflüge. Nach der ausführlichen Beschäftigung mit den Meeres- und Landbewohnern ist dies nun der Teil, der kompakt die vielen Besonderheiten vorstellt, welche in ihrer Gesamtheit die Azoren so einzigartig machen.
» Bis 31.01.2012 verlosen wir noch eine DVD-Box des Films
Regisseur Norbert Vander hat azoren-blog.de die Frage nach seinen persönlichen Eindrücken bei den Dreharbeiten auf den Azoren so beantwortet:
»Was mich an den Azoren besonders fasziniert hat, waren die Menschen. Sie waren hilfsbereit, aufgeschlossen und für jede noch so abgefahrene Idee zu haben. Man merkt die Auswanderungshistorie der Bewohner, denn “let’s go west” hat für die Bewohner der Azoren ja eine besondere Bedeutung. Darüber hinaus war das Naturerlebnis für mich persönlich ein ganz besonderes. Intensiv wie ich es in Europa sonst nirgendwo erleben konnte. Die Begegnungen mit Walen und die historische Verbindung der Menschen mit einer Industrie, die heute Gott sei dank nicht mehr interessiert, haben mich tief bewegt. Aber auch das Zusammenspiel von Ökologie und Ökonomie, das in nachhaltigem Tourismus gipfelt, zeigt Wege auf, wie sich Natur und kommerzielle Interessen verbinden lassen. Für mich als leidenschaftlichen Segler war die Begegnung mit den “Boatpeople” im Hafen von Horta ein besonderes Erlebnis. Im Cafe Sport ist dann auch die Entscheidung gefallen, die Azoren in naher Zukunft noch einmal mit dem eigenen Boot zu erkunden und vielleicht eine Fortsetzung der Filme aus einer anderen Perspektive zu machen.«
Der 3D-Film wurde im Sommer 2011 von der Filmproduktion BLUE NOTE PRODUCTIONS für den Vertrieb KSM GmbH gedreht und ist ab dem 09.01.2012 auf Blu-Ray und DVD im Handel erhältlich.
Azoren mit Kind: Resümee
Reisebericht Azorenurlaub mit Kind (von Angelika Z.), Resümee:
4. Januar 2012:
Am 4.1.2012 traten wir unsere Heimreise an – es war für uns ein wunderschöner Urlaub und mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück.
Wir wurden um 10.15 Uhr vom Hotel abgeholt – unser Abflug war kurz nach 12.00 Uhr.
Meine Tochter war noch sehr glücklich, dass sie neben ihrem neuen 7-jährigen Freund, der mit uns gewandert ist, im Flugzeug sitzen durfte.
Der Abschied von dieser netten deutschen Familie in Nürnberg fiel uns schwer.
Wir werden in Kontakt bleiben.
Um 20.50 Uhr flogen wir weiter nach Wien und dann mit dem Taxi nach Hause. Wir waren alle schon sehr müde.
Mit Ausnahme des letzten Halbtags hatten wir schönes Wetter, alles was wir unbedingt sehen wollten, haben wir auch gesehen – nur wegen der Pottwale werden wir noch einmal kommen müssen!
Für unsere ganze Familie war es ein Erlebnis – wir würden jederzeit wieder mit Kind auf den Azoren Urlaub machen.
Wer gerne wandert, Sport treibt, die Natur liebt und entsprechende regenfeste Ausrüstung und gute Wanderschuhe hat, ist hier jedenfalls gut aufgehoben.
Wer wegen des Wetters auf Nummer sicher gehen will, sollte eher in der warmen Jahreszeit kommen.
Für all jene, die sich immer Sonnenschein und einen flachen Sandstrand wünschen, gibt es geeignetere Ziele.
Wirklich vorsichtig müssen Eltern und Kinder im Meer sein – der Atlantik hat natürlich Strömungen und man sollte jedenfalls nur auf gut gesicherten Stränden und bei entsprechender Beflaggung schwimmen gehen.
Nachdem wir eine schulpflichtige Tochter haben und unsere zeitliche Flexibilität und die Dauer des Urlaubs dadurch eingeschränkt sind, waren die gut geplanten und vorbereiteten Ausflüge für uns optimal.
Vom Kindersitz bis zum warmen Tee nach einer kühlen Wanderung wurde an alles gedacht.
Unsere Mitwanderer waren nett und kinderfreundlich (aber vielleicht hatten wir da nur besonderes Glück?).
Die Wanderführerinnen und Betreuer kompetent und flexibel.
Mit etwas mehr Zeit und Vorbereitung kann man das alles auch selbst organisieren.
Die Einheimischen sprechen fast alle ausgezeichnet Englisch und viele auch gut Deutsch und sind sehr hilfsbereit.
Unser Hotel war schön und gepflegt – einziger Minuspunkt war das Hallenbad. In diesen Bereich wurde weder viel Arbeit noch Geld investiert: es hat etwas lieblos gewirkt.
Auch die Mitglieder unserer Wandergruppe, die in anderen 4-Sterne-Hotels untergebracht waren, haben Ähnliches berichtet: schönes Hotel; der Wellness-Bereich etwas enttäuschend.
Wir haben jedenfalls Lust auf mehr bekommen – welche der Azoreninseln wir das nächste Mal besuchen, wird noch Gegenstand intensiver Diskussionen sein.
Até logo!
Azoren mit Kind: Wanderung zum Kratersee Lagoa do Fogo, Caldeira Velha
Reisebericht Azorenurlaub mit Kind Teil 7 (von Angelika Z.):
3. Januar 2012:
Obwohl das im Voraus gebuchte Wanderprogramm eigentlich beendet ist, entschließen wir uns gemeinsam mit einer zweiten Familie, einen zusätzlichen Ausflug zu machen. Wir wollen auf jeden Fall noch einmal versuchen den Lagoa do Fogo zu sehen und natürlich auch Caldeira Velha.
Mit dem Minibus werden wir am Morgen vom Hotel abgeholt und fahren auf den Kraterrand hinauf. Obwohl es an der Küste schön ist, herrscht oben zuerst dichter Nebel und Wind. Links Richtung Ribeira Grande sieht man, dass an der Küste die Sonne scheint; rechts Richtung Kratersee sieht man kaum 10 m weit.
Beim Ausgangspunkt sitzen wir 5 min. im Auto und überlegen, ob wir überhaupt den gar nicht leichten Weg hinunter zum Kratersee machen können; auch die beiden Führerinnen sind unsicher, ob sie mit einem Kind bei dieser Witterung den Weg gehen sollen – doch unsere Tochter gibt dann den Ausschlag. Sie springt vor Begeisterung und will auf jeden Fall zum See.
Und sie hat recht – nach etwa 15 min. wird es klarer, auch wenn es kühl bleibt und man sieht den Lagoa do Fogo wunderschön.
Die Schreie der Möwen hallen an den Kraterwänden, die Nebel lichten sich und tauchen den See in ein ganz eigenes Licht.
Zwischen niedrigen Büschen geht es hinunter zum See – weiter unten muss man auch über eine Holzleiter steigen, was natürlich für unsere Tochter ein besonderes Abenteuer ist.
Unter den wachsamen Augen der beiden Führerinnen geht sie die Leiter nicht nur 1x, sondern 3x, und sagt auch gleich allen Mitwanderern, wie man richtig eine Leiter hinauf und hinuntersteigt, gibt gute Tipps und hat offensichtlich viel Spaß.
Unten beim See steigt bei der Lichtung unmittelbar vor uns ein weißer Reiher auf – es ist fast kitschig schön.
Mit Bergschuhen gehen wir am Sandstrand entlang und genießen den Ausblick.
Im Sommer muss es wunderbar sein, hier nach dem Wandern schwimmen zu gehen.
Meiner Meinung nach ist der Lagoa do Fogo einer der schönsten Seen, die ich gesehen habe.
Im Winter liegt er oft im Nebel und man braucht etwas Glück; aber besonders in der wärmeren Jahreszeit würde ich mir eine der Wanderungen zum See (es gibt kürzere und längere Varianten) keinesfalls entgehen lassen.
Beim Aufstieg zum Auto wird uns dann ordentlich warm – obwohl relative hohe Stufen zu bewältigen sind, hält meine Tochter leicht mit und begeistert uns alle. Nur die letzten 10 min. zum Auto sind wieder relativ windig.
Kaum fahren wir von unserem Ausgangspunkt weg, kommt wieder dichter Nebel und Wind und es beginnt auf dieser Höhe zu regnen. Wir haben an diesem Tag wirklich den idealen Zeitpunkt für die Wanderung erwischt.
Danach fahren wir nach Caldeira Velha und es hört sofort auf zu regnen. Wenn man weiß, dass es in 600 m Höhe 3 Mal mehr Niederschlag gibt als an der Küste, ist das auch verständlich.
Beim Eingang zum Naturpark von Caldeira wacht ein strenger älterer Herr darüber, dass niemand Pflanzen abreißt oder etwas beschädigt.
Der kurze Weg bis zur Thermalquelle ist idyllisch – vorbei an 4 – 5 m hohen australischen Baumfarnen, riesigen Eukalyptusbäumen und anderen riesigen Pflanzen geht es zum Becken.
Der Anblick des Beckens und des Wasserfalls ist wunderschön und wir beschließen ins Wasser zu gehen.
Doch das Wasser ist deutlich kühler als in Furnas bedingt durch eine Geothermiezentrale am Fuße des Berges.
Durch diese umweltfreundliche Energiegewinnung wird der Quelle Wärme entzogen und 25° C sind zwar im Sommer angenehm, aber für uns doch etwas kühl.
Lange bleiben wir nicht drinnen – noch dazu ist der Beckenboden sehr uneben, große schlecht sichtbare Steine machen das Gehen zum Wasserfall schwierig und zum Schwimme ist das Wasser zu niedrig. Nach einigen Minuten gehen wir wieder heraus – wenn man sich dann im Freien umziehen muss, wird es doch etwas kühl.
Wer das Baden in Thermalquellen liebt, ist in Furnas besser beraten.
Wir gehen rasch zum Auto zurück, wo wir mit warmem Tee und Keksen versorgt werden, bevor es zurück zum Hotel geht.
Nach dem Essen machen wir im Hotel erst einmal eine ausgedehnte Pause. Den letzten Abend verbringen wir wieder am Hafen von Ponta Delgada mit Blick auf das Hafenbecken.
Azoren mit Kind: Furnas und Cozido
Tag 6 des Reiseberichts Azorenurlaub mit Kind (von Angelika Z.):
2. Januar 2012:
Vor dem eigentlichen Beginn unserer Tour nach Furnas besuchen wir auf einer Anhöhe eine Marienkapelle, von der aus man einen tollen Blick zum Meer hat.
Wir starten unsere Wanderung dann dem Lagoa das Furnas entlang vorbei an alten romantischen Villen und dem Nachbau einer französischen Kathedrale, aus der bereits die Palmen und Farne wuchern.
Bei der hiesigen Witterung wird auch jedes Gebäude in kürzester Zeit überwachsen. Die Kinder sammeln Eukalyptussamen vom Boden und verarbeiten abgebrochene Bambusrohre in kürzester Zeit zu hervorragenden Spielzeugen.
Am Ende des Weges sprudelt heißes Wasser aus dem Boden und die Erde ist so heiß, dass hier Kochtöpfe eingegraben werden.
Damit es zu keinen Verwechslungen der Speisen kommt werden Nummern verteilt; Teile des Areals sind aus Sicherheitsgründen abgesperrt.
Und wir sehen zur Erheiterung von Kindern und Erwachsenen ein tolles Bild:
Verwilderte Katzen platzieren sich in sicherem Abstand zu den heißen Quellen so, dass der Dampf ihr Fell wärmt. Ein tolles Bild – die Tiere wissen was gut ist!
Danach fahren wir mit dem Auto zu den Thermalbecken und genießen noch einmal das wunderbar warme Wasser, während unsere Tochter uns begeistert mit Eisenoxid verziert.
Den nachfolgenden, sehr deftigen Eintopf cozido haben wir uns redlich verdient in der üblichen Aufteilung: Gemüse für mich, Fleisch für den Rest der Familie.
Im Topf gegarte Kartoffel, Süßkartoffel und Yamswurzeln sind eine neue Erfahrung; der Fleischanteil ist auch sehr deftig: nicht nur Rindfleisch, sondern auch Blutwurst und eine deftig gewürzte Wurstspezialität.
Sehenswert war auch das Lokal – es handelt sich um eine ehemaliges Kurbad im vorderen Teil, das noch heute benützbar ist und wunderschöne figural verzierte Fliesen enthält und das dahinter liegende Gasthaus, das unter anderem auf cozido spezialisiert ist. Sehr sehenswert – nicht nur in kulinarischer Hinsicht eine Pause wert!
Nach dem Essen geht es zu den verschiedenen Mineralwasserquellen, die die unterschiedlichsten Leiden heilen sollen – wir haben sie alle ausprobiert! Rundherum dampft es aus heißen Quellen, zwischen denen eine ganze Krippe aufgebaut ist:
Josef, Maria, Jesuskind, Schafe, Ziegen, Hirten, etc. Sobald es etwas dunkler wird gibt es auch Beleuchtung dazu und der Eindruck ist überwältigend: Schwefelquellen mit Weihnachtskrippe habe ich noch nie gesehen.Im dortigen Kiosk gibt es die lokalen Liköre zu verkosten und zu kaufen. Nachdem wir nicht selbst Auto fahren, schlage wir auch beim Verkosten zu.
Danach geht es weiter zur alten Teefabrik – eigentlich würde man eine derartige Ausstattung in einem Industriemuseum erwarten, aber sie ist tatsächlich noch in Verwendung.
Sehenswert – und wir haben natürlich Tee für uns und Mitbringsel für Verwandte und Freunde eingekauft.
Dann geht es zurück in das Hotel und nach einem relativ frühen Abendessen in das Bett.
Es gibt ein ausgezeichnetes vegetarisches Restaurant in Ponta Delgada, aber das hat leider bis 19.1. geschlossen und beim Italiener werde ich als Vegetarierin immer fündig.
Azoren mit Kind: Hafen, Festung und Jardim Antonio Borges in Ponta Delgada
Reisebericht Azorenurlaub mit Kind Teil 5 (von Angelika Z.):
1. Januar 2012:
Heute läuft alles etwas langsamer in Ponta Delgada – offenbar wurde lange gefeiert.
Als wir nach einem späten Frühstück zum Hafen gehen um Fische zu füttern, kommen uns noch einige verspätete Nachtschwärmer entgegen.
Das Fische füttern, eigentlich ein Verlegenheitsprogramm, entpuppt sich als Hit bei meiner Tochter.
Im Hafen sind größere Fische als eigentlich zu erwarten, in Gruppen springen sie direkt neben den Booten und Yachten hoch, um unsere alten Frühstücksbrötchen zu erhaschen und kämpfen mit 2 Enten um das Gebäck!
Für Familien bietet das Fischefüttern mindestens 1,5 Stunden Unterhaltung.
Wir sehen Parrot-Fische, Blacktails und viele andere Arten, die wir nicht klar zuordnen können. Nur die Krabben am Felsufer sind extrem scheu und können kaum beobachtet werden.
Danach stärken wir uns wieder beim Cafe Central – zu Mittag dann eine Überraschung:
Die Kirchenglocken geben einen scheußlichen lauten Ton von sich, gar nicht so schön und harmonisch wie sonst gewöhnt.
Danach aber erklingt das weihnachtliche „Tochter Zion“ wunderschön von allen Glocken des Turms und meine musikalische Seite ist wieder versöhnt.
Wir wandern weiter zur Festung, die heute ein Militärmuseum ist. Meine Tochter salutiert auf der Kanone und im Wächterhäuschen.
Nach einem kleinen Zwischenstopp am Spielplatz gehen wir zu Fuß durch die Altstadt bis zum „Jardim Antionio Borges“, der als einziger der drei Gärten von Ponta Delgada heute geöffnet hat.
Dieser Park ist wirklich einen Ausflug wert – riesige Bäume, blühende Büsche, künstlich angelegte Grotten und ein Weg durch einen „Urwald“ wirken fast wie von einer anderen Welt.
Ein Spaziergang durch den Park ist selbst im Winter ein „grünes Erlebnis“ und absolut empfehlenswert.
Allen Familien kann man auch den schönen Spielplatz am unteren Ende des Parks empfehlen.
Zu Fuß geht es dann zurück zum Hotel – durchaus eine konditionelle Herausforderung.
Am Abend sind wir so müde, dass wir im Hotel essen und bald in unser Bett fallen.
Azoren mit Kind: Wanderung auf alten Verbindungswegen, danach Thermalbad
Fortsetzung des Reiseberichts Azorenurlaub mit Kind (von Angelika Z.):
31. Dezember 2011:
Wir brechen bei strahlendem Sonnenschein auf zur geplanten Wanderen zum Lagoa do Fogo. Bereits bei der Anfahrt wird es immer finsterer, schwarze Wolken hängen am Berg. Unsere Betreuerin beschließt nach Rücksprache mit anderen Wanderführern und der Wandergruppe die Route zu ändern, denn heute ist hier nur Regen, dichter Nebel und Kälte zu erwarten. Obwohl wir unmittelbar davor im Sonnenschein stehen, ist dies nachvollziehbar – der Bergkegel ist von einer dichten schwarzen Wolke umgeben, auch noch am späten Nachmittag bei unserer Rückfahrt.
Von unserem Haltepunkt an der Schnellstrasse blicken wir nach Caloura, das wegen seiner privilegierten Lage im Sonnenschein und windgeschützt immer etwas wärmer ist, auf die schönen Villen und Parks. Auch der Blick auf das erste Kloster der Insel ist traumhaft – es wurde später nach Ponta Delgada verlegt, um weniger den Angriffen der Piraten ausgesetzt zu sein.
Die kurzfristig vorgeschlagene Alternativroute soll uns nach Faial da Terra führen und von dort aus in einem Rundweg über Sanguinho zu einem Wasserfall. Davor bleiben wir noch kurz in Povoação stehen, gehen im Ortszentrum (Fussgängerzone) in ein kleines Lokal, das innen ganz mit Azulejos ausgekleidet ist, das für seine Süßspeisen berühmt ist. Dieser Urlaub wird zumindest auf unserer Hüfte Spuren hinterlassen!
Das Ersatzprogramm entpuppt sich als ausgesprochen interessant:
Ausgehend von Faial da Terra gehen wir auf einem alten, großteils mit Kopfsteinpflaster ausgekleideten Weg hinauf zum verlassenen Ort Sanguinho, der nun restauriert wird, und als Ferienwohnungen in Zukunft vergeben werden soll.
Interessant ist der Hintergrund – die Bewohner von Faial da Terra waren immer wieder von Piraten bedroht und sind dann auf die Anhöhe geflüchtet.
Sie gingen zu jenem Punkt, von dem aus sie den natürlichen Hafen ständig sehen, aber selbst vom Meer aus nicht gesehen werden konnten. Dort haben sie Sanguinho errichtet: klein, auf engstem Raum und mit kleinen Gärten. Wenn diese Ferienwohnungen fertig sind, ist das sicherlich ein absoluter Geheimtipp! Übrigens: Sanguinho heisst nicht nur der Ort, sondern auch eine dort anzutreffende Pflanze.
Es geht weiter zum Wasserfall, bei dem wir unser Picknick machen: der Anblick ist einfach wunderschön und die wuchernde Natur fast atemberaubend. Auf einem Rundweg gehen wir danach zurück zum Ausgangsort Faial do Terra, wo wir zum ersten Mal etwas Regen erleben: 10 Minuten leichtes Nieseln bei angenehmer Temperatur.
Am Rückweg bleiben wir in Furnas stehen, packen unsere Badesachen aus und gehen zum ersten Mal in eines der Steinbecken – einfach toll! Das Wasser ist nicht nur angenehm warm, sondern fast heiß! Wir genießen das Wasser und malen uns gegenseitig mit dem am gesamten Beckenrand an den Steinen haftenden Eisenoxid an – angeblich soll der kupferfarbene Belag gut für die Haut sein; für die Stimmung unserer Tochter ist er es auf jeden Fall, denn innerhalb kürzester Zeit sieht mein Mann aus wie Winnetou auf Kriegspfad! Jeder, der São Miguel besucht, sollte unbedingt nach Furnas kommen – eine der schönsten und erholsamsten Erfahrungen, die man auf den Azoren machen kann. Jeder Ärger, jeder Streß und alle beruflichen Probleme werden in diesem Wasser auf angenehmste Weise einfach sanft hinweggespült! Ein Pflichtprogramm für jeden Urlauber!!!
Zum Abschluss stoßen wir mit unseren sehr engagierten und kompetenten Betreuern mit etwas Brombeerlikör auf den Jahreswechsel an, bevor wir die Rückfahrt zum Hotel antreten.
Am Abend gehen wir zum Hafen von Ponta Delgada und essen in dem brasilianischen Restaurant „Red Hot“. Wer gegrilltes Rindfleisch mag (Spieße, Steaks, etc.) ist hier bestens beraten – das Service ist ausgezeichnet und wir haben auch beim Wein nicht nein gesagt und hatten einen romantischen Abend während unsere Tochter um 8.30 Uhr abends einfach auf der Bank einschlief.
Wir fuhren dann mit dem Taxi nach Hause – zu einer Zeit zu der die Portugiesen erst ihr Essen und etwas später das Nachtleben beginnen.
Von der Sylvesternacht kann ich leider nicht viel berichten, denn nach Wanderung, warmem Wasser und gutem, einheimischem Wein sind wir schlafend und zufrieden in unserem Bett in das Neue Jahr hinübergeglitten.
Gute Vorsätze für 2012
Einen guten Rutsch!
Vielleicht bei zwölf Rosinen für zwölf Wünsche oder für solche guten Vorsätze?
Habe Selbstvertrauen – habe Mut – geh Dein eigenes Tempo – sei originell!
(Zuckertütchen gesammelt auf den Azoren)
Azoren mit Kind: Bootsfahrt mit Delphin
Tag 3 des Reiseberichts Azorenurlaub mit Kind (von Angelika Z.):
30. Dezember 2011:
Wir stehen wieder früh auf; nach dem Frühstück und einem tollen Sonnenaufgang mit einigen Wolken geht es zu Fuß zum Hafen. Mit einer örtlichen Agentur1 geht es zum „Whale Watching“. Wir machen uns da nicht viele Hoffnungen auf Wale; auch Delfine würden uns restlos begeistern.
Wer Kinder zum Whale Watching mitnimmt, sollte auf jedenfall wasserfeste Überhosen und Jacken in Kindergröße mithaben. Beim Anbieter gibt es spezielle Schwimmwesten auch für Kinder; die wasserfeste Kleidung aber nur für Erwachsene. Wir sind entsprechend ausgerüstet, weil ich immer auf Nummer Sicher gehe – wer mit Kindern einen derartigen Ausflug plant, sollte aber vorsorgen.
Die Kinder sind im Boot begeistert; je wilder desto besser. Es schaukelt ziemlich und wir finden nach ca. 15 min Bootsfahrt die erste Delfinschule, die etwa 30 Tiere umfasst. Sie schwimmen ganz nah an und um das Boot und sind in keiner Weise scheu. Mehrere Jungtiere sind dabei. Die Tiere begleiten uns, auch als wir mit dem Boot weiterfahren um einen weiter draußen gesichteten Wal zu sehen.
Wir sehen noch zwei Mal Delfingruppen – ausschließlich den gemeinen Delfin, somit die kleinste Art; die anderen Delfinarten lassen sich heute nicht blicken. Nach ca. 1,5 Stunden wird dem kleinen Jungen übel; auch unsere Tochter fühlt sich nicht mehr wohl, kuschelt sich an mich und schläft in meinen Armen ein für den Rest der Fahrt. Wir sind uns nicht sicher, ob das auf den Wellengang oder den Dieselgestank zurückzuführen ist. Beide Kinder sind schon vorher ohne Probleme mit Schiffen und Booten gefahren; auch einige Erwachsene sind etwas blass um die Nase. Man sollte aber den Wellengang etwas weiter draußen auch an schönen Tagen nicht unterschätzen! Sobald die beiden aber wieder Land unter den Beinen spüren sind sie topfit und nicht zu halten und prahlen lautstark mit ihrer Delfinerfahrung. Trotzdem eine unglaublich schöne Erfahrung! Eine Walsichtung halte ich trotzdem für außerordentliches Glück und würde niemandem raten nur deshalb eine derartige Tour zu buchen.
Im Nebenboot hat ein junger Mann aus unserem Hotel Delfinschwimmen gemacht – für ihn eine tolle Erfahrung, aber er hat auch bereits Tauch- und Meererfahrung. Das ist kein Delfinkuscheln im Aquarium, sondern man wird neben dem Boot in einer Delfingruppe gezogen – nichts für Ängstliche!
Vom Hafen wandern wir zum Zentrum von Ponta Delgada und besuchen das Cafe Central, wo wir auch eine Kleinigkeit essen und ich meine Familie davon überzeuge, doch einmal eine Pastel da Nata zu versuchen. Im Sonnenschein sitzen wir und schauen der lokalen Schickeria beim Sehen und Gesehen werden zu. Meiner Tochter habe ich einige Worte auf Portugiesisch beigebracht: „obrigada, faz favor, gelado“ (danke, bitte, Eis) und sie wendet sie sofort erfolgreich wieder an. Ein kleines blondes Mädchen, das sich bemüht portugiesisch zu sprechen und ohne Scheu auf die Menschen zugeht, bekommt hier was es möchte!! Die Leute sind kinderfreundlich und werden auch bei einem kleinen Wutanfall unserer Tochter nicht ungeduldig.
Danach besuchen wir die Kirche Igreja da Matiz und gehen dann weiter zur Markthalle, die allerdings bereits um 15.00 Uhr schließt. Trotzdem sehen wir noch eine tolle Auswahl an Obst und Gemüse – nur die Fischhalle hat bereits eingeräumt.
Wir sehen die Vorbereitungen für die Sylvesterfeier im Zentrum; es soll viele private Veranstaltungen und Musik in den Lokalen geben. Am 1. Januar gibt es ein traditionelles Springen und Schwimmen im Atlantik – ich habe mir den Bereich heute angesehen und wenn es der Wellengang erlaubt, möchte ich das auch versuchen.
Wir machen noch eine Rundfahrt in Ponta Delgada mit dem Minibus – kostet 35 Cent pro Person und man sieht wirklich viel vom Ort und kann sich ein bisschen orientieren. Es gibt 3 Minibuslinien A, B und C und ich kann eine derartige Rundfahrt nur empfehlen: billig und gut!
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