Museen und Maia

Aus Neugierde, ob das in Bussmanns Reiseführer erwähnte, neue Museum seit 2018 eine Dauerausstellung bekommen hat, gehe ich wieder zuerst nach Vila do Porto.

Ausstellung "Freeing the whales"
Ausstellung „Freeing the whales“

Schnelle Antwort, nein. Das Museum sei erst ein Jahr alt … sie seien noch dran. Aber es gibt eine kostenlose Sonderausstellung mit Bildern von Walen begleitet von Walgesängen. Und eine seeeehr überschaubare über „Aviation“. In einer dunklen Ecke hängt da außerdem ein riesiges, düsteres Bild „Die Entstehung der Inseln“. Aber ich solle nach Santo Espirito fahren, dort gäbe es was zu sehen. Stimmt. Ich bekomme für 1 Euro sogar eine Führung durch ein historisches Haus.

Nach so viel Kultur fahre ich nach Maia. Tolle Ausblicke, so gut wie nichts los. Besonders schön der kurze Abstieg zur Vigia da Baleia mit Blick auf den Leuchtturm.

Farol da Ponta do Gonçalo Velho
Farol da Ponta do Gonçalo Velho

Die Feigen riechen unglaublich intensiv, aber leider sind sie nicht reif.

Auf dem Rückweg kommt die Sonne unter der Wolkendecke durch. Tolles Schauspiel, bis die Sonne untergeht.

Lichtspiele
Lichtspiele

In der Ferne ist sogar São Miguel klar zu erkennen.

Renovierungen in Maia

Maia
Maia
42 Millionen Euro sollen in die Instandhaltungs- und Verschönerungsarbeiten im Bereich des für den Tourismus wichtigen Ortes Maia auf der Azoreninsel Santa Maria gesteckt werden.

Ziele sind die Verbesserung der Infrastruktur sowie die Renovierung der natürlichen Meeresschwimmbecken und des alten Walbeobachtungspostens, wo sich heute der Miradouro da Ponta do Castelo befindet.

In dem malerischen Örtchen, das direkt unterhalb einer mit alten Weinbergterassen bebauten Steilwand liegt, leben heute nur noch wenige Menschen dauerhaft. Nur im Sommer gibt es mehr Trubel, wenn viele Auswanderer in ihre Ferienhäuser heimkehren. Die Bucht, die sicher zu den meistfotografierten Motiven der Azoren gehört, ist ein Naturreservat.

Gorreana Tee von den Azoren

Auf der Azoren-Insel São Miguel befindet sich das einzige (west-)europäische Teeanbaugebiet. Wer zu Besuch auf den Azoren ist, kann Teeplantagen besichtigen und den Verarbeitungs-Prozess verfolgen. Anschließend wird der fertige Tee verkostet und verschiedene Sorten können vor Ort für den Eigenbedarf oder auch als typisches Mitbringsel von den Azoren erstanden werden.

Bereits 1750 wurde in São Miguel der Tee eingeführt. Auf der Insel sind die Bedingungen für den Teeanbau sehr günstig, auch durch den sandigen und mineralstoffhaltigen Boden, der reich an Eisen ist. Die hügelige Landschaft bietet den nötigen Schutz, der das ideale Wachstum der Teepflanze garantiert. Die ersten Versuche auf den Azoren Tee anzubauen, gab es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Anfangs kamen die Pflanzen aus Brasilien, bald darauf aus China. In der Blüte des Teeanbaus gab es insgesamt 62 Teefabriken, von denen heute zwei in Betrieb sind. Der große Familienbetrieb Cha (Tee) Gorreana auf São Miguel wird inzwischen in der fünften Generation geführt und produziert pro Jahr insgesamt 40 Tonnen an schwarzem und grünem Tee. Der Großteil der Produktion von Gorreana wird auf den Azoren vertrieben, in Deutschland wird der Tee als pestizidfreier Biotee vermarktet. Erntezeit ist von April bis September, wenn alle 14 Tage ein gutes Dutzend Mitarbeiter mit dem Schnitt der feinsten Triebe beschäftigt ist. Die Blätter werden nach der Ernte noch wie früher mit einfachen Maschinen verarbeitet.

Die Teeplantage Gorreana ist die einzige traditionelle Teeplantage in der Europäischen Union. Bei einem Besuch lässt sich nicht nur die interessante Produktion kennen lernen, sondern auch die wunderschöne Landschaft, die die Arbeitsstätte umgibt. Sie befindet sich an der Nordküste der Insel São Miguel, im kleinen Ort Maia.

Bei einem Besuch in Gorreana lässt sich vieles über die Geschichte des Tees erfahren. Besonders wichtig ist dabei natürlich, wie der Tee auf den Azoren eingeführt wurde und welche früheren Methoden des Anbaus und der Produktion es gab. Manche Besucher haben die Gelegenheit, der Produktion und der Verarbeitung des Tees beiwohnen.

Geöffnet ist Cha Gorreana montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr.

Plantações de Chá Gorreana
Gorreana
9625 Maia
São Miguel
Azoren, Portugal
Telefon/Telefax: 296 442 349
Internet: www.gorreana.com

Eine zweite Teefabrik heißt Cha Porto Formoso und liegt oberhalb des gleichnamigen Städtchens. Auf dieser Plantage wird ausschließlich schwarzer Tee hergestellt. Teeproben werden hier im gemütlichen Teeraum oder auf der Terrasse mit Aussicht serviert. Geöffnet ist diese Plantage montags bis samstags zwischen 10 und 18 Uhr.

In Deutschland ist der Tee von den Azoren übrigens auch erhältlich, nämlich bei www.gorreana.de.

CHA PORTO FORMOSO, PACHECO & MENDONCA, LDA.
R. dos Calcos, 6
Telefon: +351 296 442342
Telefax: +351 296 442377
9625 Porto Formoso

São Miguel
Azoren, Portugal