Gruta das Torres, Criação Velha, Casa de Montanha, Lagoa do Capitão

Schon vorab konnten wir über unsere Unterkunft Calma do Mar eine Führung durch Picos Schauhöhle und Portugals größte Lavaröhre – die Gruta das Torres – buchen, es gab dadurch sogar Rabatt. Mit Helm und Taschenlampe geht es in die Lavaröhre und zwar über ein Skylight, wo das Höhlendach einst eingestürzt ist. Beeindruckende Landschaft und Strukturen.

Gruta das Torres – Portugals größte Lavaröhre

Der Höhlenführer hat viel Interessantes über die verschiedenen Lavastrukturen zu erzählen und auch, warum es in dieser Höhle keine Fledermäuse gibt, obwohl dies die einzigen einheimischen Säugetiere sind. Anschließend geht es zur Criação Velha, einem Gebiet direkt an der Küste, auf dem nach alter Tradition Wein angebaut wird und das Weltkulturerbe ist.

Weltkulturerbe Criação Velha und die Insel Faial

Anschließend fahren wir noch ins Hochland, zuerst zur Casa da Montanha, wo man sich für eine Pico-Besteigung anmelden könnte. Wir genießen die ohnehin schon tolle Aussicht und fahren weiter zum Lagoa do Capitão. Dort spazieren wir ein wenig herum und bewundern die Landschaft.

Lagoa do Capitão und der verhüllte Pico

Wale und Delphine (Fährfahrt)

Nach 4 wundervollen Tagen auf São Jorge bringt uns heute die Fähre nach Pico. Da sagt jemand: „Ein Wal!“. So viel sieht man nicht von dem Wal, aber man sieht, wie unglaublich groß und lang er ist. Und wir sehen unzählige Delfine, Vögel … – besser kann es beim Whalewatching fast nicht sein. (Bild anklicken zum Vergrößern)


Die Unterkunft Calma do Mar ist direkt bei Madalena, toll eingerichtet, mit nutzbarer Küche und Kühlschrank, tollen Zimmern und Blick von der Terrasse aufs Meer.

Wale und Delfine bei der Fährfahrt von São Jorge nach Pico

Abends kann man wunderbar zu Fuß in den Ort gehen und in einem der Restaurants Abendessen. Dieses Jahr musste man oft vorbestellen, aber die Restaurants, die schon vor 19 Uhr offen sind, kann man auch vorher „besetzen“. In der Dämmerung am Meer spazieren …

Blick über das Meerwasserbecken und den Kanal nach Faial

Südküste – Fajã dos Vimes – Topo

Es ist nach wie vor sehr feucht-warm und wir nehmen uns heute keine Wanderung vor, sondern schauen mal, was es an der Südküste so gibt. Erster Halt ist in der Fajã dos Vimes, einem der seltenen Orte in Europa, an denen Kaffee angebaut wird.

Faja dos Vimes

Das Klima der nach Süden ausgerichteten Landzunge ermöglichst den Anbau von Kaffee. Man kann ihn dort probieren und auch winzige Mengen davon für teuer Geld erwerben. Wenn man allerdings die Kaffeeplantage im Steilhang sieht, weiß man warum.

Im Hochland hängen ein paar Wolken, ab und zu sprüht ein wenig Regen oder es gibt einen Mini-Schauer. Ab und zu auch einen Regenbogen.

Das Klima der nach Süden ausgerichteten Landzunge ermöglichst es.

An der Ostspitze der Insel liegt Topo mit einem Leuchtturm, dem vorgelagerten Inselchen, das dieses Jahr auch sehr vertrocknet aussieht und einem schönen Meerwasserbecken.

Panorama bei Topo mit Farol, Graciosa, Ilheu do Topo und Terceira

Die Azoren im WDR – Wunderschön!

Sonntag 19.04.2020 um 20.15 im WDR oder in der Mediathek:
Die Azoren – Naturerlebnis im Atlantik

Vulkane mit azurblauen Kraterseen, Wasserfälle im Dschungel, heiße Quellen und Portugals höchster Berg: Die Azoren sind ein grünes Paradies mitten im Atlantik und bieten alles für einen naturnahen Abenteuerurlaub – inklusive Wandern, Canyoning, Surfen, Tauchen, Kanufahren und Baden im Naturschwimmbecken. Tamina Kallert besucht drei der insgesamt neun Inseln: Die Hauptinsel São Miguel ist berühmt für ihre üppige Vegetation mit riesigen Farnen, Baumheide, Lorbeerhecken und Blumen, die nur auf den Azoren wachsen. Die malerische Hauptstadt Ponta Delgada erinnert mit ihrem typischen Kopfsteinpflaster und ihrer Architektur in Vielem an das Mutterland Portugal. Auf Faial blühen am Straßenrand unzählige blaue Hortensien, deshalb nennen die Einheimischen sie die „blaue Insel“. Nur ihre Westküste gleicht einer Mondlandschaft. Und sie ist ein Treffpunkt der Weltumsegler. Pico, benannt nach dem 2.351 Meter hohen Vulkan Ponta do Pico, ist die Insel des Weins und der Wale.

Neue, 7. Auflage: Michael Bussmanns Reisebuch Azoren 2019

MMV Reiseführer Azoren 2019Kürzlich, im November 2019 reiste ich mit Michael Bussmanns Reiseführer Azoren (Michael Müller Verlag, 7. Auflage) zum siebten Mal auf die Inseln der Azoren.

Was ist neu?
Der beste Individual-Reiseführer für die Azoren ist nach wie vor sehr übersichtlich aufgebaut. Das Inhaltsverzeichnis bietet nun einen noch schnelleren Überblick über die Vorzüge und Besonderheiten jeder der neun Atlantikinseln. Dies hilft Azoren-Neulingen bei der Entscheidung, welche Insel(n) sie besuchen möchten. Kleine Kärtchen lassen zudem rasch erkennen, wo im Archipel sich die jeweilige Insel befindet und wie deren Hauptort heißt.

Wie gewohnt wird auch gleich schon separat auf die Wanderungen hingewiesen. Wander- und Kartenverzeichnisse sind dafür ans Buchende gerückt. Hintergrundinfos und allgemeine Infos zu den Azoren sind als Nachschlagekapitel ebenfalls am Ende des Reiseführers zu finden.

Je ein Kurzprofil leitet neuerdings frisch und oft unverblümt die neun Inselführer ein – beginnend mit der östlichsten Insel Santa Maria bis hin zur kleinsten Insel Corvo fast ganz im Westen. Somit bietet die komplett aktualisierte Auflage nun am Anfang jedes Kapitels kurze Infos zu Themen wie „Die schönsten Orte“, „Wahnsinnsblicke“ oder „Wohin bei Regen“.

Meiner bei der Azoreneise 2019 aufgefrischten Erfahrung nach sind die Infos alle sehr gut recherchiert. Auf die auffallend markierten Tipps von Michael Bussman kann man sich stets verlassen. Selbst auf kleinen Inseln wie Flores oder Santa Maria findet man dadurch auch in der Nebensaison außergewöhnliche Restaurants mit teils sternewürdigen Kreationen.

Fazit:
Michael Bussmans Azoren-Reiseführer ist unverzichtbar für deutschsprachige Individualreisende, die mehr als nur das Offensichtliche sehen möchten. Selbst nach dem Urlaub möchte man das Buch immer wieder aufschlagen und nach neuen Ideen für die nächste Reise auf die Azoren suchen.

Die Azo­ren sind In­seln vol­ler Schön­heit, fast schon eine uto­pi­sche Welt. Tief­blau­es Meer trifft auf satt­grü­ne Ei­lan­de. Diese sind vul­ka­ni­schen Ur­sprungs, of­fen­ba­ren Kra­ter­se­en, wild­ro­man­ti­sche Hö­hen­zü­ge, dich­te Lor­beer­wäl­der, rau­schen­de Was­ser­fäl­le und schrof­fe La­va­küs­ten. Hor­ten­si­en­he­cken, grö­ßer als man glau­ben mag, säu­men Wei­den mit bim­meln­den Kühen dar­auf. In Gär­ten ge­dei­hen Pas­si­ons­blu­men und Ba­na­nen­stau­den.
Micha­el Buss­mann hat alles Wis­sens­wer­te zu den In­seln in­mit­ten der un­end­li­chen Wei­ten des At­lan­tiks zu­sam­men­ge­tra­gen – von der Haupt­in­sel São Mi­guel bis zur tou­ris­tisch na­he­zu un­be­rühr­ten, klei­nen Insel Corvo fin­den sich jede Menge Tipps für einen in­di­vi­du­ell ge­stal­te­ten Ur­laub. Dazu ge­hö­ren auch die 43 Wan­de­run­gen, die eine Er­kun­dung en mi­nia­tu­re er­mög­li­chen.
(Michael Müller Verlag)

Pressestimmen:
»Für ei­gen­stän­di­ges Ken­nen­ler­nen der Azo­ren 1. Wahl.«
ekz.bi­blio­theks­ser­vice zur 6. Auf­la­ge

»Das 540 Sei­ten um­fas­sen­de Hand­buch, das vom Ge­wicht her ge­ra­de noch in den Wan­der-Ruck­sack passt, ist ei­ner­seits dem De­tail ver­pflich­tet. An­der­seits gibt es einen per­fek­ten Über­blick über eine In­sel­welt […]. Dabei ist der Autor be­müht, nichts zu be­schö­ni­gen; wenn­gleich er die Azo­ren als eine fast uto­pisch schö­ne Welt be­zeich­net. So aus­führ­lich ist das Werk, dass kaum Fra­gen of­fen­blei­ben.«
Neue Zürcher Zei­tung

»Enorm ausführlich mit vielen Übernachtungsadressen und hilfreichen Tipps für Camping, viele Wanderbeschreibungen.«
trekking-Magazin

Abflug von Ponta Delgada

Letzter Tag auf den Azoren. Einchecken. Warten. Boarden. Die Machine dreht sich auf die Startbahn und es zeigt sich im feinsten Sprühregen ein Regenbogen über Ponta Delgada – fast wie bei der Ankunft.

Arco-iris
Arco-iris

Westteil São Miguel

Das Wetter ist etwas besser, also gibt es einen Versuch Richtung Sete Cidades. Der erste Stopp am Pico do Carvão bietet einen schönen, noch teils bewölkten Blick zur imposanten Vulkankette.

Ein Vulkankrater am anderen
Ein Vulkankrater am anderen

Bei der Weiterfahrt schüttet es kurz und hört dann ganz auf zu regnen. Am Lagoa do Canario ist noch nicht so viel los (wie sich bei der Rückkehr zum Parkplatz herausstellt). Am Miradouro gibt es sogar noch die Chance, Fotos ohne Menschen zu machen. Nun gut, das Licht ist auch nicht so der Hit, aber die relative Ruhe und der Wind sind herrlich.

Miradouro da Boca do Inferno
Miradouro da Boca do Inferno

Weitere schöne Aussichtspunkte liegen am Weg, natürlich auch die Vista do rei. Hier ist es ebenfalls noch vergleichsweise ruhig. Es gibt Leute, die am besten Fotospot stehen, reden, rauchen und das Ganze mit dem Rücken zur Aussicht – oookay. Das Licht ist eh noch bescheiden und es gibt kein Blau und Grün. Also weiter durch Sete Cidades, runter nach Mosteiro, rauf zum Miradouro Cumeeiro, die Lagoas aus der entgegengesetzten Perspektive – und mit Gegenlicht.

Hortensienblüte am Miradouro Cumeeiro
Hortensienblüte am Miradouro Cumeeiro

Schließlich geht es zurück nach Ponta Delgada, wo schon langsam Weihnachtsstimmung aufkommt.

Engel mit Harfe vor der Kirche
Engel mit Harfe vor der Kirche

Es ist sehr viel Deko und Beleuchtung aufgebaut, aber noch leuchtet nichts.

Weihnachtsbäume schwebend
Weihnachtsbäume schwebend

Ostküste São Miguel

Tiefhängende Wolken, es könnte auch mal nieseln. Also eher nicht zu den Kraterseen oben, sondern mal schauen, ob die Ostküste immer noch so schön ist. Erster Stopp ist aber der Furnas-See mit den heißen Quellen.

Caldeiras und Kochtöpfe
Caldeiras und Kochtöpfe

Die Straßen werden schmaler, kurviger. Ein Miradouro am anderen. Wie kleine Parks mit Grillmöglichkeiten. Madrugada, Sossego, alle noch da. Besonders schön Vista dos Barcos mit dem Farol do Arnel:

Ponta do Arnel. Ostspitze São Miguels
Ponta do Arnel. Ostspitze São Miguels

Da es sich doch zieht, fahre ich ein Stück der neuen Schnellstraße. Bei Achada geht es zum Wasserfall. Auch da wurde einiges touristisch aufgemotzt.

Cascata
Cascata

Kurzbesuch bei Chá Gorreana. Voll ist es. Und teils eine Baustelle. Weiter die Küste entlang.

Miradouro de Santa Iria
Miradouro de Santa Iria

Am Kreisel, wo es nach PDL abgeht, hat es zweimal gekracht. Kein großes Wunder bei der sehr speziellen Fahrweise. Auf dem Weg schüttet es. Langsam fahren. Und schon bald hört es wieder auf …

Barreiro da Faneca und Alagares

Letzter Tag auf Santa Maria, heute Abend gehts nach São Miguel. Da die Sonne so schön strahlt, möchte ich mir nun doch noch die Farben der „roten Wüste“ anschauen. Enges Sträßchen wird zur Piste und schon sieht man die schönen Rottöne, die von grün durchzogen sind:

Rote Wüste Santa Marias
Rote Wüste Santa Marias

Die kurvige Straße entlang der Nordküste bietet einige schöne Ausblicke, heute sogar mit Sicht auf São Miguel. Und überall die typischen Schornsteine.

Nordküste Santa Marias und Ostspitze São Miguels
Nordküste Santa Marias und Ostspitze São Miguels

Von dem Sträßchen nach Norte aus kann man einen Abstecher zum 750 m entfernten Miradouro Alagares machen. Immer wieder faszinierend, wieviele Höhenmeter auf einer so kurzen Strecke zusammenkommen können. Inklusive Gatter-Übersteigen. Wanderstiefel anziehen, es ist einer der üblichen, steinigen Weidenwege. Aber es lohnt sich! Toller Blick auf die Lourenço-Bucht:

Baia de São Lourenço vom Alagares-Aussichtspunkt
Baia de São Lourenço vom Alagares-Aussichtspunkt

Então… até logo, Santa Maria?!

Strand Praia formosa
Strand Praia formosa