Vogelbeobachtung auf den Azoren

Vogelbeobachtung
Seeschwalbe
Eine interessante, englischsprachige Webseite beschäftigt sich mit Vogelbeobachtung auf den Azoren.

Endemische Arten – also Arten, die nur auf den Azoren beheimatet sind – werden ebenso vorgestellt wie Zugvögel, die nur auf der Durchreise sind.

Es gibt eine große Bild- und Informationsdatenbank der Vogelarten und eine Liste der letzten Sichtungen.

Vogelbeobachtungsposten
Vogelbeobachtungsposten
Der erste Vogelbeobachtungsposten wurde 2008 auf der Insel Flores am Ufer der Lagoa Branca eingerichtet, einem der sieben Kraterseen im Hochland der Insel, wo fast jedes Geräusch von zentimeterdicken Moospolstern verschluckt wird.

Es finden sich mehr und mehr Vogelarten auf den Azoren, die man sonst nirgends in Europa sehen kann, daher gibt es eine steigende Anzahl an Gästen, die zur Vogelbeobachtung – vor allem im Oktober – auf die Azoren reisen.

Glücksfall für Vogelbeobachter – neuer küstennaher See durch Erdrutsch

Infolge des Erdrutsches von Fajãzinha am 3. Dezember 2010 ist direkt unterhalb des kleinen Ortes an der Westküste der Insel Flores ein neuer, kleiner See entstanden. Das Besondere daran ist, dass das Gewässer direkt in Küstennähe liegt und ein idealer Anflugpunkt für Zugvögel ist. Vor allem seltene amerikanische Vogelarten wird man dort beobachten können.

Flores - Lagoa do Rolo

Lagoa do Rolo unterhalb von Fajãzinha, im Hintergrund die Ribeira Grande

Der Teich wird von einer durch den Erdrutsch, bei dem zwar viele Gebäude aber zum Glück keine Mensch zu Schaden kamen, entstandenen Quelle gespeist. Daher ist die Chance sehr groß, dass er auf Dauer erhalten bleiben wird.

Gerbrand Michielsen von Birding Azores hat nach eigenen Angaben dort schon Blauflügelenten (Anas discors) und Drosseluferläufer (Actitis macularius) vorgefunden. In einem Artikel spricht er davon, dass es zuvor bereits Überlegungen gab, ein solches Habitat künstlich anzulegen, als der See auf natürliche Weise entstand.

Die kleine Nachbarinsel Corvo gilt als Paradies für Vogelbeobachter. Durch den auf den Azoren recht seltenen Fall eines Gewässers direkt an der Küstenlinie wird nun auch Flores noch interessanter als bisher. Die einzigen vergleichbaren Habitate sind Fajã dos Cubres auf São Jorge, Cabo da Praia auf Terceira sowie Lajes do Pico.

Flores genießt als westlichste Insel der Azoren mit der neuen Lagoa do Rolo in jedem Fall eine Sonderstellung und wird zur Beobachtung seltener amerikanischer Zugvögel in Zukunft wohl noch mehr europäische Vogelbeobachter anziehen. Die meisten Birdwatcher besuchen die Insel im Oktober.

Fajazinha im November 2010

Fajãzinha im November 2010 – einen Monat vor dem Erdrutsch

Vogelbeobachtung auf São Miguel am 13. Februar 2010

Am Samstag, den 13. Februar 2010, findet in der Region Sete Cidades/Mosteiros im Osten São Miguels ein Ausflug mit Vogelbeobachtung statt. Beobachtet werden sowohl Stand- als auch Zugvögel.

Beginn: 8.30 Uhr an der Brücke zwischen dem Lagoa Azul und dem Lagoa Verde (im Krater von Sete Cidades)
Ende: 13.30 Uhr in Mosteiros

Die Teilnahme ist gratis, Anmeldung erwünscht unter:
www.centropriolo.com

Empfehlung: dunkle, dem Wetter angepasste Kleidung
Teilnehmer: 6-16 Personen
Guide: Gerbrand Michielsen

Gerettete Cagarros kommen zur Paarung zurück auf die Azoren

Sieben Jahre nach ihrer Rettung durch freiwillige Helfer kommen einige junge Cagarros auf die Azoren zurück, um sich zu paaren und um zu brüten. Dies ist ein wichtiger Aspekt bei der Erhaltung der Art der Gelbschnabelsturmtaucher.

75% der weltweiten Population der Unterart „Calonectris diomedea borealis“ kommen von den Azoren. Man findet sie auch auf Madeira, den Kanaren oder den Berlengas. Sie brüten in Höhlen an den Steilküsten, wobei ein Paar sich ein Leben lang treu bleibt.

Tagsüber bekommt man sie nicht zu Gesicht, denn sie sind die ganze Zeit auf Futtersuche. Ganz leise gleiten sie über das Meer – Vogelbeobachtung funktioniert also fast nur vom Boot aus. Besucher der Azoren werden sie dennoch nicht so schnell vergessen, denn die unbeschreiblichen Geräusche, die sie an Land machen, etwa zwischen Katzengejaul und quietschenden Rädern, sind sehr einprägsam und haben schon so manchen Touristen verunsichert.

Ihren „Gesang“ hört man vor allem in der Dämmerung, wenn sie abends vom Meer zurück kommen. Jeder Cagarro hat eine eigene Stimme, die dazu dient, den auf einem einzigen Ei brütenden Partner wiederzufinden.

Aufruf an die Blogosphäre

Fiat Lux ruft heute in seinem Blog zum Protest gegen „Umweltverbrechen“ in der Fajã do Calhau auf São Miguel auf, wo eine Zugangsstraße in die abgelegene Landzunge vor der Steilküste im Nordosten der Insel gebaut wird – viele andere Azoren-Blogs sind seinem Aufruf gefolgt:

fiatluxcarpediem.blogspot.com

Weitere Quellen berichten davon, dass es sich bei der Fajã um eine ausgewiesene Umweltschutzzone und ein wichtiges Vogelbeobachtungsgebiet handelt.

Wer des Portugiesischen nicht mächtig ist, bekommt spärliche Informationen auf Englisch, allerdings handelt es sich dabei um ein „Dementi“ der Regierung der Azoren.