Aktualisiert! Michael Bussmanns Azoren-Reisebuch aus dem Michael Müller Verlag

Michael Bussmann, Azoren (Michael Müller Verlag)Pünktlich nach 3 Jahren erschien im Januar 2016 die 6., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage vom Reiseführer Azoren von Michael Bussmann.

Was ist neu?
Am bewährten, übersichtlichen Aufbau des Azoren-Reiseführers von Michael Bussman hat sich nichts Wesentliches geändert.

Die Einleitungskapitel wurden aktualisiert mit neuesten Informationen wie etwa zur Anreise mit den verschiedenen Fluggesellschaften, zur Möglichkeit eines kostenlosen Weiterflugs auf eine kleinere Insel, zur Mitnahme von Mietautos auf Fähren und vieles mehr.

Jedes Kapitel zu den neun Inseln wurde ebenfalls überarbeitet, die Angaben zu wichtigen Adressen, Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten gewissenhaft recherchiert und aktualisiert, die Detailkarten der Inselorte entsprechend angepasst.

Bei den inzwischen 43 Wandervorschlägen sind manche Touren weggefallen, neue hinzugekommen, insgesamt gibt es einen mehr als zuvor. Für alle stehen seit dieser Ausgabe GPS-Downloads zur Verfügung. In die Detailkarten zu den Touren wurden Ziffern für die Wegpunkte eingefügt, was weiter zur Verbesserung der Übersichtlichkeit beiträgt.

Fazit:
Bussmans Azoren-Reiseführer ist durch seine Aktualität auch in der 6. Auflage unverzichtbar für deutschsprachige Individualreisende – bei den Vorbereitungen, auf der Reise und sogar hinterher, um gleich den nächsten Azoren-Urlaub zu planen.

Die Azo­ren sind In­seln vol­ler Schön­heit, fast schon eine uto­pi­sche Welt. Tief­blau­es Meer trifft auf satt­grü­ne Ei­lan­de. Diese sind vul­ka­ni­schen Ur­sprungs, of­fen­ba­ren Kra­ter­se­en, wild­ro­man­ti­sche Hö­hen­zü­ge, dich­te Lor­beer­wäl­der, rau­schen­de Was­ser­fäl­le und schrof­fe La­va­küs­ten. Hor­ten­si­en­he­cken, grö­ßer als man glau­ben mag, säu­men Wei­den mit bim­meln­den Kühen dar­auf. In Gär­ten ge­dei­hen Pas­si­ons­blu­men und Ba­na­nen­stau­den.
Micha­el Buss­mann hat alles Wis­sens­wer­te zu den In­seln in­mit­ten der un­end­li­chen Wei­ten des At­lan­tiks zu­sam­men­ge­tra­gen – von der Haupt­in­sel São Mi­guel bis zur tou­ris­tisch na­he­zu un­be­rühr­ten, klei­nen Insel Corvo fin­den sich jede Menge Tipps für einen in­di­vi­du­ell ge­stal­te­ten Ur­laub. Dazu ge­hö­ren auch die 43 Wan­de­run­gen, die eine Er­kun­dung en mi­nia­tu­re er­mög­li­chen.
(Michael Müller Verlag)

Pressestimmen:
»Für ei­gen­stän­di­ges Ken­nen­ler­nen der Azo­ren 1. Wahl.«
ekz.bi­blio­theks­ser­vice zur 6. Auf­la­ge

»Das 540 Sei­ten um­fas­sen­de Hand­buch, das vom Ge­wicht her ge­ra­de noch in den Wan­der-Ruck­sack passt, ist ei­ner­seits dem De­tail ver­pflich­tet. An­der­seits gibt es einen per­fek­ten Über­blick über eine In­sel­welt […]. Dabei ist der Autor be­müht, nichts zu be­schö­ni­gen; wenn­gleich er die Azo­ren als eine fast uto­pisch schö­ne Welt be­zeich­net. So aus­führ­lich ist das Werk, dass kaum Fra­gen of­fen­blei­ben.«
Neue Zürcher Zei­tung

»Der beste und derzeit aktuellste Reiseführer.«
Fuldaer Zeitung

Verlosung Rother Wanderbuch Madeira

Rother Wanderführer MadeiraDer Rother Verlag hat uns freundlicherweise ein Exemplar des Wanderführers Madeira zur Verfügung gestellt.

Das kompakte Wanderbüchlein mit 60 Touren stellt ein breites Spektrum von einfachen bis anspruchsvollen Wanderungen auf der Blumeninsel Madeira vor.

Weitere Infos zum Rother Wanderführer Madeira 2015

Wer an der Verlosung des Exemplars teilnehmen möchte, kann mir eine E-Mail an gewinnspiel[at]azoren-blog[punkt]de schreiben. Bitte sendet mir einen kurzen Satz, warum gerade ihr das Buch braucht, und nehmt den Betreff „Verlosung Rother Madeira 2015„. Und bitte OHNE Adresse, erst vom Gewinner brauche ich eine Lieferadresse!

Einsendeschluss ist der 13. Dezember 2015. Der Gewinner wird benachrichtigt. (Teilnahmebedingungen)

Die Verlosung ist beendet, der Gewinner benachrichtigt.

Buchtipp: Elisabeth Mecklenburgs Azoren-Abenteuer beim Whale-Watching

Lisa Mecklenburgs Büchlein „Azoren-Abenteuer“ verspricht „ein Reise-Tagebuch über ein Erlebnis der ganz besondern Art“. Der persönliche Erlebnisbericht bietet einen subjektiven, mit interessanten Fakten angereicherten Einblick in einen der wichtigsten Tourismuszweige der Azoren.

Ein Wal aus direkter Nähe fotografiert von Elisabeth MecklenburgZum Programm gehörten Besuche im Museum mit Einblick in die Geschichte des Walfangs auf Pico und beim Spotter in der hoch über der Küste gelgenen Vigia – früher gaben sie Walsichtungen den Walfängern durch, heute den Whale Watchern.

Elisabeth Mecklenburgs Sichtung falscher KillerwaleWichtig sind auch die Kapitel Planung, Anreise und Abreise, denn zu diesen Themen gibt es bei Azoren-Neulingen immer jede Menge Fragen und Unsicherheiten. Abgerundet wird der lesenswerte Reisebericht durch schöne Fotos (und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es ist, ein Foto zu machen, auf dem ein Wal in erkennbarer Weise abgebildet ist).
Weitere Infos unter: elisabeth-mecklenburg.de

Auszug aus Elisabeth Mecklenburgs: Azoren-Abenteuer –
Wale und Delphine in den Gewässern der Azoren live erleben

Die Finnwale waren eigentlich immer in Bewegung, die Pottwale hingegen lagen mehr oder weniger ruhig im Wasser. Oft ruhten sie sich an der Wasseroberfläche für ihren nächsten Tauchgang aus.

An diesem Tag war das Meer auch wieder ruhiger, oft schien auch die Sonne und die Fahrt war sehr angenehm, ja regelrecht gemütlich. Das leichte Schaukeln des Bootes, die Sonnenstrahlen die von oben kamen, alles perfekt für so einen Tag.

Nachdem die Finnwale wieder abgetaucht waren, fuhren wir in Richtung Küste der Insel Faial und trafen dort auf eine Gruppe von etwa 50 bis 60 kleinen Schwertwalen, auch bekannt als unechter Schwertwal, oder schwarzer Schwertwal, in manchen Gegenden wird er auch falscher Killerwal genannt.

Was für ein Erlebnis! Rechts und links unseres Bootes schwammen diese Tiere in einem recht hohen Tempo an uns vorbei. Auf einmal waren sie wieder vor uns, kurze Zeit später tauchten wieder weitere neben unserem Boot auf. Wir wussten gar nicht, „wohin“ wir zuerst schauen sollten. Kurz darauf waren wir auf einmal inmitten dieser großen Gruppe.

Download komplette Leseprobe Azoren-Abenteuer (.pdf, 1.9 MB)

Immer noch DAS Azoren-Reisebuch – von Michael Bussmann (MMV)

Michael Bussmann, Azoren (Michael Müller Verlag)Mitte Januar 2013 erschien im Michael-Müller-Verlag der Reiseführer Azoren von Michael Bussmann in der 5., komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage.

Was ist neu?
Zunächst fällt auf, dass das Inhaltsverzeichns übersichtlicher gestaltet wurde und die Wanderungen auf jeder Insel am Ende der jeweiligen Kapitel leichter zu finden sind. Hilfreich für Azoren-Neulinge sind die Kapitel „Wohin auf den Azoren“ und „Azoren: Die Vorschau“, in denen der Autor knapp und verständlich den häufig gestellten Fragen nachgeht, was die drei Inselgruppen ausmacht und für wen sich die Azoren als Reiseziel eignen. Dafür ist das Kapitel „Stop-over Lissabon“ weggefallen.

Auch die allgemeinen Kapitel sind frischer gestaltet, aktualisiert und erweitert. Sowohl Karten als auch Fotos sind nun bunt, teils wurden neue Bilder benutzt.

Das Prinzip der größeren Übersichtlichkeit setzt sich auch in den Kapiteln zu den einzelnen Inseln fort. Ein großer Kasten mit den wichtigsten Daten und Fakten, den Highlights wie den schönsten Miradouros, Badeplätzen oder Regenaktivitäten oder Wissenswertes zu Unterkünften, Gastronomie und Festen bringt den schnellen Durchblick.

Der Aufbau der Inselkapitel hat sich nur wenig geändert. Wo nötig wurden Informationen und Adressen aktualisiert, vor allem die Einkehrmöglichkeiten ändern sich häufig, so gibt es nun zum Beispiel einen Hinweis auf Ponta Delgadas einziges vegetarisches Restaurant oder auf eine nagelneu markierte, aber zur Drucklegung noch nicht so ganz offizielle Wanderung auf Flores. Die Anzahl der Wandervorschläge allgemein ist nun auf 42 erhöht.

Fazit:
Es gibt keinen umfassenderen deutschsprachigen Reiseführer für die Azoren. Jede Insel wird detailreich und manchmal auch mit dem unvergleichlichen Witz des Autors beschrieben. Vor allem Individualreisende finden dort die schöns­ten Orte, Tou­ren, Un­ter­künf­te oder Re­stau­rants eben­so wie Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zu Ge­schich­te, Geo­gra­phie oder An­rei­se­mög­lich­kei­ten.

Die Azoren sind Inseln voller Schönheit, fast schon eine utopische Welt. Tiefblaues Meer trifft auf sattgrüne Eilande. Diese sind vulkanischen Ursprungs, offenbaren Kraterseen, wildromantische Höhenzüge, dichte Lorbeerwälder, rauschende Wasserfälle und schroffe Lavaküsten. Hortensienhecken, größer als man glauben mag, säumen Weiden mit bimmelnden Kühen darauf. In Gärten gedeihen Passionsblumen und Bananenstauden. Michael Bussmann hat alles Wissenswerte zu den Inseln inmitten der unendlichen Weiten des Atlantiks zusammengetragen – von der Hauptinsel São Miguel bis zur touristisch nahezu unberührten, kleinen Insel Corvo finden sich jede Menge Tipps für einen individuell gestalteten Urlaub. Dazu gehören auch die 42 Wanderungen, die eine Erkundung en miniature ermöglichen.
(Michael Müller Verlag)

Pressestimmen:
»Der beste und derzeit aktuellste Reiseführer.«
Fuldaer Zeitung

»Unverzichtbar: Michael Bussmanns hervorragend detaillierter Reiseführer >Azoren< mit allen wichtigen Informationen und 26 [inzwischen sind es sogar 42; Anm. d. Rd.] tollen Wandervorschlägen.«
Kölnische Rundschau

»Ein Führer, der optimal vorbereitet und ein ebenso idealer Begleiter am Ferienort ist.«
Thurgauer Zeitung

Faial und Pico im neuen Krimi-Roman „Azorenhoch mit Meerestiefen“

Azorenhoch mit MeerestiefenWie so manch einem Azorenreisenden ergeht es auch der Hauptfigur in Elisabeth von Goessels zweitem Roman „Azorenhoch mit Meerestiefen“. Ahnungslos begibt sie sich auf die Reise – nicht um Urlaub zu machen, sondern im Auftrag eines Reisejournals – für einen Artikel über Wale und Walbeobachtung. Die Azoren kennt sie nur vom Azorenhoch. Das Thema Walbeobachtung ist ihr gut bekannt, aber eher in Zusammenhang mit bekannteren Reisezielen.

So macht sie sich also auf nach Pico, und mit ihr zusammen kann man das besondere Flair der Inselwelt entdecken oder sich daran erinnern, wie es war, als man das erste Mal tief durchgeatmet hat bei der Aussicht über grüne, hortensiengesäumte Hügel hinaus aufs Meer. Oder gestaunt hat beim Anblick des mächtigen Vulkans, der so heißt wie die Insel selbst.

Bevor man allerdings mit Carlotta in die geheimnisvolle Welt der Wale hinabtauchen könnte, kommt ihr ein verbitterter Bürokrat in die Quere und schon beginnen die Verwicklungen. Bei einem notwendig gewordenen Abstecher nach Faial lernt sie nicht nur die Tücken des Canals zwischen den beiden Inseln kennen, sondern auch einige interessante Menschen, die sowohl der Reise als auch ihrem Leben eine unerwartete Wendung geben werden.

Elisabeth von Goessel beschreibt Inseln und Meer, Einwohner und Durchreisende – und macht Lust, dieses bezaubernde jedoch gleichwohl von Vulkanen wie auch von Menschen bedrohte Archipel kennenzulernen. Sehr kurzweilig, spannungsgeladen, voller Fakten über die Azoren entwickelt sie die Geschichte, die ganz nebenbei auch als (berechtigte) Hommage an azoreanische Taxifahrer durchgehen kann.

Azorenhoch mit Meerestiefen. Roman, MCT-Verlag, 14,90 €

» Lesung im TFM – Centro do Livro e do Disco da Língua Portuguesa
TFM – Centro do Livro, Große Seestr. 47, 60486 Frankfurt
Eintritt frei, Lesung und Gespräch in deutscher Sprache

» Weitere Lesungen

Elisabeth von Goessel liest aus ihrem Roman „Azorenhoch mit Meerestiefen“

Azorenhoch mit MeerestiefenDie Frankfurter Buchhandlung TFM – Centro do Livro e do Disco da Língua Portuguesa lädt zu einer Lesung mit Elisabeth von Goessel.

Am Donnerstag, dem 14.April, um 20.00 Uhr präsentiert die Frankfurter Autorin ihren neuen Roman Azorenhoch mit Meerestiefen. Dazu gibt es Fado und Vinho Tinto.

Elisabeth von Goessel hat darin eine Krimigeschichte mit der landeskundlichen Geschichte der beiden Azoreninseln Faial und Pico verknüpft.

Die Protagonistin des Romans ist die Berliner Meeresbiologin Carlotta Brunotte. Diese kommt in einem intelligent inszenierten Katz- und Maus-Spiel nicht nur dem bislang verborgenen zweiten Leben ihres Großvaters auf die Spur, sondern gerät auch in einen Skandal um die Naturschutzbehörde der Inseln.

Azorenhoch mit Meerestiefen. Roman, MCT-Verlag, 14,90 €
TFM – Centro do Livro, Große Seestr. 47, 60486 Frankfurt
Eintritt frei, Lesung und Gespräch in deutscher Sprache

» Weitere Lesungen

Frauenroman mit Azoren-Episode

In Marlene Faros Roman Die Vogelkundlerin geht es nicht um die Vogelwelt der Azoren. Der endemische Azorengimpel, im Portugiesischen Priolo genannt, wird nur erwähnt.

Das Buch ist unterhaltsam, Situationskomik und Beschreibungen durchaus witzig. Da ist zum Beispiel die Freundin der Romanheldin, die sich – auch auf Kosten derselben – stets alles so schön redet, wie sie es gerade braucht. Oder die sarkastischen Denkblasen der Hauptfigur, die unter ihrer Mauerblümchenfassade ganz schön bissig sein kann.

Über die Hauptinsel der Azoren São Miguel gibt es für Kenner der Insel nicht viel Neues zu erfahren. Doch die Autorin erzählt auf schöne Weise, was der eine oder andere Azorenurlauber wohl ebenso empfunden haben mag – wenn er vielleicht bemerkt hat, dass er ganz gegen seine Gewohnheit fremde Leute auf der Straße anlächelt – oder, wie heiss so ein Galão sein kann.

Die Rahmenhandlung allerdings ist nicht der Rede wert. In einen einstündigen Spaziergang rund um den Furnas-See eine Liebesgeschichte mit Zukunftsaussichten hineinzuinterpretieren – das fand ich schon bei Fontanes Effi Briest zu viel verlangt (wenn auch die beiden Werke abgesehen davon nicht vergleichbar sind).

Und warum aktuelle Autoren ausgerechnet auf den Azoren stets Triebtäter in ihre Geschichten einbauen müssen, lässt sich wohl nur so erklären, dass es die größtmögliche Zerstörung der üblicherweise als Paradies gelobten Idylle wäre.

Wer sich also an diesen Punkten nicht stört, kann sich der witzig-zynischen Schreibweise des Romans möglicherweise erfreuen:

» Marlene Faro: Die Vogelkundlerin (amazon)

Mit Biosphere Expeditions ins Reich der Wale – Martin Amanshausers Bericht

Walforschung vor der Küste der Azoren: Wenn die Pottwale kommen, zählt jedes Augenpaar. Mit dabei sind nicht nur ausgebildete Wissenschaftler, sondern auch Naturtouristen, die bei der Forschung freiwillig mithelfen. Sie sind mit Biosphere Expeditions unterwegs ins Reich der Wale.

Martin Amanshausers Bericht .(pdf) erzählt von einer Reise mit Biosphere Expeditions, die zweimal jährlich 9-tägige Expeditionen mit Freiwilligenarbeit im Walforschungsprojekt von Lisa Steiner veranstalten.

Weitere interessante Artikel des Autors wie z.B. die Reisekolumne „Amanshausers Welt“ erscheinen auf amanshauser.at oder jeden Freitag neu auf diepresse.com.

“Klick, Echo, Klick – diese Coda war fantastisch!”

Vom „Pink-Floyd-Konzert der Pottwale“, welchem er über Kopfhörer bei einer Expedition lauschen durfte, berichtet Martin Amanshauser sehr unterhaltsam in seiner Kolumne 143 Azoren (pdf-Download).

Ein weiterer informativer und amüsanter Artikel des Autors beschäftigt sich mit dem Thema „Warum die Azoren nicht Bussarden heißen, was der Pottwal im Kopf trägt und warum der azorische Anfeuerungsruf ‚Calma!‘ heißt.“

Martin Amanshausers erdum-spannende Reisekolumnen „Amanshausers Welt“ erscheinen auf amanshauser.at oder jeden Freitag neu auf diepresse.com.

Ben Faridi – Das Schweigen der Familie: Azoren-Krimi mit Rezepten

Wer einmal einen schönen Urlaub auf den Azoren verbracht hat, wird sich sicherlich wundern, wie jemand gerade dort die Idee zu einem Krimi entwickeln kann. Alles wirkt so ruhig und friedlich, die Menschen sind sehr freundlich, mit ausgeprägtem Familiensinn und nur selten macht es Sinn, Türen abzuschließen.

Dennoch, woher will man wissen, was hinter angelehnten Türen geschieht? Oder was in einer gar nicht so fernen Zukunft passieren kann? Und auch in der Vergangenheit war das Leben auf den Inseln niemals das Paradies, sondern harte Arbeit unter ständiger Bedrohung durch Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Piratenüberfälle.

Da erscheint es gar nicht so weit her geholt, wenn in Ben Faridis Das Schweigen der Familie: Azoren-Krimi mit Rezepten (aus der Reihe Mord und Nachschlag vom Oktober Verlag) Kommissar Jao Baptista nach Corvo reisen muss, um dort den ersten Mord in der Geschichte der kleinsten Azoreninsel aufzuklären.

Auch wenn man als Azorenreisender vieles in den Beschreibungen wiedererkennt – die Anreise mit dem Flugzeug, den Spaziergang durch Ponta Delgada beim obligatorischen Zwischenstop auf der Hauptinsel São Miguel, Corvo selbst, den Caldeirão, die Häuserfassaden, den Hafen – so will Ben Faridis Corvo doch in einigen kleinen Details nicht der Realität entsprechen.

Zum Glück! So kann man weiter hoffen, dass der Sumpf, den Jao Baptista im Krimi nach und nach aufdeckt, zum Teil doch nur aus Ben Faridis phantasievoller Feder geflossen ist. Versöhnlich sind auch die wunderbaren Rezepte azorianischer Gerichte wie Bolos oder Cozido das Furnas.

Ben Faridi hat mir freundlichweise ein paar Fragen zu seinem Krimi und zu seiner Sicht auf die Azoren beantwortet:

Hallo Ben, wie bist Du auf das Thema Azoren gekommen?

Reine Neugier. Mich hat an den Azoren fasziniert, dass es Inseln im Nirgendwo sind. Sie liegen in einem großen blauen Nichts zwischen Europa und Amerika. Auf beiden Seiten 2000 km Wasser. Ich stellte mir ein völlig vom Rest der Welt losgelöstes Völkchen wie auf den Galapagosinseln vor. Erst als ich mich mit der Geschichte der Inseln beschäftigt habe, wurde mir klar, dass in den letzten hundert Jahren dort mehr Bewegung war, als in vielen Gegenden auf den Kontinenten.

Welche anderen Azoreninseln hast Du besucht und wie hat es Dir dort gefallen?

Ich war 14 Tage auf São Miguel und habe nur einen Kurztrip nach Flores gemacht mit Ausflug nach Corvo. Leider haben wir es einfach nicht geschafft, die anderen Inseln zu sehen. Das kommt beim nächsten Mal. Alles auf den Azoren ist ungewöhnlich und anders. Mir war sofort klar, dass die Lage und die besondere Kultur eine ideale Umgebung für einen Krimi sein würde. Beim Erwandern von São Miguel und der kurzen Stippvisite in Flores und Corvo hatte ich das starke Gefühl, dass Familie und der Zusammenhalt ein zentrales Thema für die Menschen ist. So bin ich auf das Thema gekommen.

Ist Corvo Deine Lieblingsinsel oder war sie einfach für den Krimi als Schauplatz ideal?

Corvo ist mir persönlich zu klein gewesen. Aber gerade das hat mich eben so beeindruckt. Ich hatte beinahe ein Robinson Crusoe Gefühl. Die Insel ist sehr schlecht zu erreichen und das in einer Inselgruppe umgeben von endlos viel Wasser. Lieblingsinsel könnte ich so gar nicht sagen. Die Inseln sind alle so besonders.

Wird es weitere Azorenkrimis geben?

Soweit ich weiß, habe ich die Ehre, den ersten deutschsprachigen Azorenkrimi geschrieben zu haben. Die Inseln bieten eine fantastische Kulisse für Romane. Wenn ich wieder dort hinreise, schreibe ich bestimmt wieder etwas. Im Moment habe ich mit Baptista einen Italienkrimi in der Mache. Er spielt an der Amalfiküste, einer ähnlich abgeschotteten Gegend auf dem Festland.

Welche anderen Projekte stehen auf Deiner Liste?

Ein weiteres Projekt, an dem ich im Augenblick arbeite, ist ein Krimi in Köln. Daneben schreibe ich und bearbeite Bücher für Jugendliche.

Weitere Infos und Aktuelles über Ben Faridi auf www.benfaridi.de