Im Hochland von São Jorge

Früh um 7 von São Miguel nach São Jorge, Flugzeug halb leer, kaum Koffer. Dann aber Warten auf den Mietwagen 😉 Sind trotzdem schön früh in der Unterkunft und genießen den Wahnsinns-Ausblick.

Blick von São Jorge nach Pico

Nachmittags geht es gleich ins Hochland, weil es dort heute gute Sicht gibt. Man weiß ja nie. Nur ausgerechnet in den Momenten auf dem höchsten Gipfel Pico da Esperanca zieht es ganz oben zu.

Blick zum Pico da Esperança

Kraterseen und Steilküste

Heute strahlt die Sonne, also nochmal ins Hochland. Die kleine Nachbarinsel Corvo scheint zum Anfassen nah.

Die kleinste Azoreninsel Corvo
Die kleinste Azoreninsel Corvo

Gleich weiter zum hochgelegenen, inoffiziellen Miradouro mit Blick auf die beiden Kraterseen Lagoa Funda und Lagoa Rasa.

Der tiefe und der flache See
Der tiefe und der flache See

Einen herrlichen Blick auf Fajã Grande bietet heute der Miradouro Craveiro Lopez. Inzwischen sogar mit Parkplatz, man muss nicht mehr an der Straße den Verkehr behindern (falls es da viel zu behindern gäbe).

Fajãzinha im großen Kraterrund
Fajãzinha im großen Kraterrund

Nicht weit davon sind die beiden Kraterseen, die so schön grün und blau sind – man bekommt sie nur schwer auf ein einzelnes Foto.

Lagoa Comprida und Lagoa Funda
Lagoa Comprida und Lagoa Funda

Gegen Abend ist die Gelegenheit günstig, die Rocha dos Bordões im richtigen Licht zu erwischen.

Basaltsäulen der Rocha dos Bordões
Basaltsäulen der Rocha dos Bordões

Flores‘ Hochland und Süden

Frühaufsteher am Sonntag, dafür ist es beim Frühstück schön ruhig. Ich muss immer noch an die schönen Azuleijos an der Uferpromenade von Praia denken.

Dichtung und Wahrheit
Dichtung und Wahrheit

Raus ausm Flieger, rein in den Flieger. Heute gehts von Terceira nach Flores, mit Stopp auf Faial.

Parkposition erreicht
Parkposition erreicht

Unterwegs sieht man Terceira ausnahmsweise komplett wolkenlos, São Jorge nur teilweise und die Spitze von Pico.

Ilha do Pico
Ilha do Pico

Auf Flores schnell raus, schnell in die Unterkunft. Keiner da. Rufe an, nach 10 Minuten kommt die Empregada und führt mich in ein sehr schönes Zimmer der Hospedaria AcquaMarina direkt am Hafen. Stimmt, was im Michael Müller Reiseführer steht: Die Ausstattung toppt so manches Hotel.

Lagoa Funda
Lagoa Funda

Dann nichts wie raus in die Natur, ins Hochland. Man sieht nicht so viel, aber die ständig wechselnden Lichtstimmungen sind großartig.

Aussicht nach Osten
Aussicht nach Osten

Im Südwesten der Insel werden die Auswirkungen von Hurrikan Lorenzo recht deutlich. Viel braun statt grün und kaum Laub an den Bäumen oder Hortensiensträuchern. Aber alles kommt wieder.

Ein bisschen Blau im Braun
Ein bisschen Blau im Braun

Letzte Station des Tages ist der Hafen von Lajes. Die Mauer sieht aus wie beim Mikadospielen. Was für Kräfte müssen da gewirkt haben!

Zerstörte Hafenmauer
Zerstörte Hafenmauer

Dann fängt es auch noch an zu regnen. Aber es kommt die Abendsonne unter den Wolken hervor und als ich mich umdrehe, passiert das:

Regenbogen über dem Hafen, als wäre nichts gewesen
Regenbogen über dem Hafen, als wäre nichts gewesen

Traditionell gehe ich noch in die Casa do Rei zum Essen. Empfehlenswert!

Abseits offizieller Routen durch das nordwestliche Hochland von Flores

Dieser Tourenvorschlag, bei dem wir das Hochland von Flores von der Mitte nach Norden durchqueren, verläuft auf breiten, einfachen Wegen, bietet aber überraschend schöne und lohnende Ausblicke:

Vom Hochland zur Nordküste
Blick zur Nordküste und zur (hier nur schwer erkennbaren) Schwesterinsel Corvo

Soweit Wolken oder Nebel es zulassen, blickt man im Hochland zunächst in die Caldeira Branca und zum Morro Alto. Später sieht man tief unten die Fajã Grande liegen, dann den Leuchtturm an der Ponta do Albarnaz und schließlich zeigt sich ganz unverhofft die kleine Schwesterinsel Corvo.

Morro Alto und Caldeira Branca
Von der Straße, die Fajã Grande mit Santa Cruz verbindet und die von West nach Ost quer durch das Hochland führt, biegt etwas westlich der beiden Seen Lagoa Negra und Lagoa Comprida in einer Kurve eine rote Erdpiste Richtung Norden ab.

Anders gesagt: von Fajã Grande kommend geht es kurz nach der Brücke über die Ribeira Grande geradeaus weiter, während die Asphaltstraße nach rechts abbiegt. Man folgt stets der roten Piste durch eine Links- und eine Rechtskurve hinauf auf ca. 700 m.ü.N.N.

Mystisch vernebeltes Hochland
Kurz nachdem der offizielle Wanderweg PR3FLO nach links abzweigt, teilt sich die breite Piste.

Geradeaus ginge es hinauf auf den Morro Alto, den höchsten Berg der Insel. (Für einen Abstecher sollte man mindestens eine Stunde einplanen.)

Wir gehen jedoch nach links. Unser Weg auf der roten Erdpiste führt über einige Kilometer auf fast gleichbleibender Höhe nach Norden.

Dicke Moosteppiche und viele Bachläufe
Ist das Hochland in Wolken gehüllt, breitet sich eine mystische Stimmung aus. Alles ist stiller, Geräusche wirken intensiver, die eigenen Schritte geraten ins Bewusstsein.

Dank des breiten Wegs, der ohne weitere, nennenswerte Abzweigungen verläuft, kann man sich aber nicht wirklich verlaufen.

Überall plätschert Wasser, die Feuchtigkeit lässt dicke Moosteppiche wachsen. Diese Landschaft gilt als einzigartig im Atlantik.

Wir überqueren einige kleine Bachläufe, die – wie wir uns verdeutlichen – nur wenige hundert Meter weiter westlich als Wasserfälle die Steilküste hinabstürzen.

Erwischt man allerdings einen wolkenfreien Tag oder hängen die Wolken lediglich oben in höheren Lagen, dann zeigt sich schon bald weit unter uns die Landzunge der Fajã Grande. Winzig wirken die weißen Häuschen aus dieser Höhe.

Blick vom Hochland auf die Fajã Grande

Etwas später blickt man von weit oben auf die Ponta do Albarnaz mit ihrem einsam gelegenen Leuchtturm und schließlich auf Corvo: einen Vulkankrater, der einzeln aus dem Meer ragt, meist mit einem Dach aus Wolken versehen. Im ersten Moment ein surrealer Anblick.

Betonpiste hinab zum Leuchtturm
Immer weiter folgt man dem Erdweg, bis dieser in eine zugegebenermaßen recht unangenehme Betonpiste übergeht.

Extrem steil und wandererunfreundlich geht es bergab, dafür mit weiterhin atemberaubendem Blick über die Nordküste und Corvo.

Der Weg führt – mit oder ohne Abstecher zum Leuchtturm – bis nach Ponta Delgada, den nördlichsten Ort der Insel (ca. 13 km).

Abzweigung zum Westküstenwanderweg
Wer zurück nach Fajã Grande wandern möchte, der kann ein ganzes Stück oberhalb der Abzweigung zum Leuchtturm nach links auf den offiziellen Wanderweg PR1FLO (seit Dezember 2010 vorübergehend gesperrt) abbiegen.

Bis dort haben wir schon ca. 10 km zurückgelegt. Ab dieser Abzweigung ist Fajã Grande mit 9 km ausgeschildert, bis zum Hafen sind es aber wohl eher nur 6 km – allerdings recht anstrengende.

Alternativ kann man diese Wanderung auch wie die offizielle Wanderung PR3FLO beginnen. Diese trifft nach der Umrundung der vier nördlichen Hochlandseen auf die hier beschriebene Tour und zwar in der zu Beginn erwähnten ersten Linkskurve der roten Erdpiste (zusätzlich ca. 3 km).

Extrem fitte und ambitionierte Wanderer können (am besten an langen Sommertagen) auch eine Rundwanderung wagen: Mit dem PR3FLO ab Fajã Grande über die sehr steilen Treppen hinauf ins Hochland, dann auf der Schotterpiste nach links und wie beschrieben über das Hochland und den PR1FLO zurück (geschätzte 18-20 km insgesamt).

Alle Fotos bis auf eines sind im November! 2010 entstanden.