Elisabeth von Goessel liest aus ihrem Roman „Azorenhoch mit Meerestiefen“

Azorenhoch mit MeerestiefenDie Frankfurter Buchhandlung TFM – Centro do Livro e do Disco da Língua Portuguesa lädt zu einer Lesung mit Elisabeth von Goessel.

Am Donnerstag, dem 14.April, um 20.00 Uhr präsentiert die Frankfurter Autorin ihren neuen Roman Azorenhoch mit Meerestiefen. Dazu gibt es Fado und Vinho Tinto.

Elisabeth von Goessel hat darin eine Krimigeschichte mit der landeskundlichen Geschichte der beiden Azoreninseln Faial und Pico verknüpft.

Die Protagonistin des Romans ist die Berliner Meeresbiologin Carlotta Brunotte. Diese kommt in einem intelligent inszenierten Katz- und Maus-Spiel nicht nur dem bislang verborgenen zweiten Leben ihres Großvaters auf die Spur, sondern gerät auch in einen Skandal um die Naturschutzbehörde der Inseln.

Azorenhoch mit Meerestiefen. Roman, MCT-Verlag, 14,90 €
TFM – Centro do Livro, Große Seestr. 47, 60486 Frankfurt
Eintritt frei, Lesung und Gespräch in deutscher Sprache

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Xenon 133 aus Fukushima in 2500 m Höhe über den Azoren nachgewiesen

Auf dem Archipel der Azoren sind erste radioaktive Partikel aus Fukushima angekommen – bisher ohne ein Gesundheitsrisiko darzustellen.

„Minimale Spuren“ des Gases Xenon 133 aus dem Kernkraftwerk Fukushima in Japan wurden auf den Azoren nachgewiesen, sagte der Forscher Félix Rodrigues von der Universität der Azoren. Die meisten Teilchen blieben vorher in den USA und Kanada hängen, zum Vorteil der Azoren.

Nach Auswertung der Daten, die für die USA und Nordeuropa vorlägen, zeige sich ein Vorkommen des Gases, welches als Vorbote weiterer Partikel gelte. Ein Gesundheitsrisiko gebe es derzeit nicht, da es sich um geringe Mengen handele, die sich nach 6 Tagen auflösten. Viel gefährlicher seien Cäsium 137 oder Strontium 90, die sich im Boden ansammeln könnten und eine Halbwertszeit von 30 Jahren haben.

Félix Rodrigues erklärte, die Messungen seien in einer Höhe von 2500 Metern durchgeführt worden und kündigen auch eine baldige Ankunft kleiner Mengen von Cäsium 137 an, welche aber wahrscheinlich nicht bis zum Boden absinken werden.

Weiterhin deute die Analyse von Daten in einer Höhe von 5000 Metern darauf hin, dass diese Elemente stattdessen die Iberische Halbinsel und Europa treffen werden. Der Transport radioaktiver Materie erfolge hauptsächlich über den Jetstream in der Stratospähre, der die höheren Luftmassen von West nach Ost bewege.

Die Regionalregierung der Azoren hingegen versichert, dass keine erhöhten Werte von Radioaktivität auf den Inseln – genauer an zwei bodennahen Messstationen auf São Miguel (Flughafen und meteorologische Station Ponta Delgada) – gemessen worden seien.

DuMont Aktiv Wanderführer Azoren

Andreas Stieglitz: Wandern auf den AzorenIm März 2011 ist in der Reihe DuMont Aktiv ein neuer, aktueller Azoren-Wanderführer erschienen.

Unter dem Titel Wandern auf den Azoren beschreibt Autor Andreas Stieglitz (Azoren – Das subtropische Inselparadies, azorenflora.de) 35 der schönsten Wanderrouten auf den neun Atlantikinseln. Neben präzisen Wegbeschreibungen bietet das Buch viel Wissenswertes über die Besonderheiten, auf die man am Wegesrand trifft.

Übersichtliche Infokästen listen alle wichtigen logistischen Informationen auf. Durchnummerierte Wegpunkte in Text, Detailkarte und Höhenprofil erleichtern die rasche Orientierung.

Dieses Wanderbuch beschreibt und kombiniert vor allem offizielle und markierte Wanderwege der Azoren, für die Wanderbeschreibungen sonst nur auf portugiesisch oder englisch vorliegen.

Alles in allem ein idealer Reisebegleiter für wanderfreudige Azorenreisende!
ISBN 978-3770180288

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Abseits offizieller Routen durch das nordwestliche Hochland von Flores

Dieser Tourenvorschlag, bei dem wir das Hochland von Flores von der Mitte nach Norden durchqueren, verläuft auf breiten, einfachen Wegen, bietet aber überraschend schöne und lohnende Ausblicke:

Vom Hochland zur Nordküste
Blick zur Nordküste und zur (hier nur schwer erkennbaren) Schwesterinsel Corvo

Soweit Wolken oder Nebel es zulassen, blickt man im Hochland zunächst in die Caldeira Branca und zum Morro Alto. Später sieht man tief unten die Fajã Grande liegen, dann den Leuchtturm an der Ponta do Albarnaz und schließlich zeigt sich ganz unverhofft die kleine Schwesterinsel Corvo.

Morro Alto und Caldeira Branca
Von der Straße, die Fajã Grande mit Santa Cruz verbindet und die von West nach Ost quer durch das Hochland führt, biegt etwas westlich der beiden Seen Lagoa Negra und Lagoa Comprida in einer Kurve eine rote Erdpiste Richtung Norden ab.

Anders gesagt: von Fajã Grande kommend geht es kurz nach der Brücke über die Ribeira Grande geradeaus weiter, während die Asphaltstraße nach rechts abbiegt. Man folgt stets der roten Piste durch eine Links- und eine Rechtskurve hinauf auf ca. 700 m.ü.N.N.

Mystisch vernebeltes Hochland
Kurz nachdem der offizielle Wanderweg PR3FLO nach links abzweigt, teilt sich die breite Piste.

Geradeaus ginge es hinauf auf den Morro Alto, den höchsten Berg der Insel. (Für einen Abstecher sollte man mindestens eine Stunde einplanen.)

Wir gehen jedoch nach links. Unser Weg auf der roten Erdpiste führt über einige Kilometer auf fast gleichbleibender Höhe nach Norden.

Dicke Moosteppiche und viele Bachläufe
Ist das Hochland in Wolken gehüllt, breitet sich eine mystische Stimmung aus. Alles ist stiller, Geräusche wirken intensiver, die eigenen Schritte geraten ins Bewusstsein.

Dank des breiten Wegs, der ohne weitere, nennenswerte Abzweigungen verläuft, kann man sich aber nicht wirklich verlaufen.

Überall plätschert Wasser, die Feuchtigkeit lässt dicke Moosteppiche wachsen. Diese Landschaft gilt als einzigartig im Atlantik.

Wir überqueren einige kleine Bachläufe, die – wie wir uns verdeutlichen – nur wenige hundert Meter weiter westlich als Wasserfälle die Steilküste hinabstürzen.

Erwischt man allerdings einen wolkenfreien Tag oder hängen die Wolken lediglich oben in höheren Lagen, dann zeigt sich schon bald weit unter uns die Landzunge der Fajã Grande. Winzig wirken die weißen Häuschen aus dieser Höhe.

Blick vom Hochland auf die Fajã Grande

Etwas später blickt man von weit oben auf die Ponta do Albarnaz mit ihrem einsam gelegenen Leuchtturm und schließlich auf Corvo: einen Vulkankrater, der einzeln aus dem Meer ragt, meist mit einem Dach aus Wolken versehen. Im ersten Moment ein surrealer Anblick.

Betonpiste hinab zum Leuchtturm
Immer weiter folgt man dem Erdweg, bis dieser in eine zugegebenermaßen recht unangenehme Betonpiste übergeht.

Extrem steil und wandererunfreundlich geht es bergab, dafür mit weiterhin atemberaubendem Blick über die Nordküste und Corvo.

Der Weg führt – mit oder ohne Abstecher zum Leuchtturm – bis nach Ponta Delgada, den nördlichsten Ort der Insel (ca. 13 km).

Abzweigung zum Westküstenwanderweg
Wer zurück nach Fajã Grande wandern möchte, der kann ein ganzes Stück oberhalb der Abzweigung zum Leuchtturm nach links auf den offiziellen Wanderweg PR1FLO (seit Dezember 2010 vorübergehend gesperrt) abbiegen.

Bis dort haben wir schon ca. 10 km zurückgelegt. Ab dieser Abzweigung ist Fajã Grande mit 9 km ausgeschildert, bis zum Hafen sind es aber wohl eher nur 6 km – allerdings recht anstrengende.

Alternativ kann man diese Wanderung auch wie die offizielle Wanderung PR3FLO beginnen. Diese trifft nach der Umrundung der vier nördlichen Hochlandseen auf die hier beschriebene Tour und zwar in der zu Beginn erwähnten ersten Linkskurve der roten Erdpiste (zusätzlich ca. 3 km).

Extrem fitte und ambitionierte Wanderer können (am besten an langen Sommertagen) auch eine Rundwanderung wagen: Mit dem PR3FLO ab Fajã Grande über die sehr steilen Treppen hinauf ins Hochland, dann auf der Schotterpiste nach links und wie beschrieben über das Hochland und den PR1FLO zurück (geschätzte 18-20 km insgesamt).

Alle Fotos bis auf eines sind im November! 2010 entstanden.